Object: Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte

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Samuel den Saul aus dem kleinen Stamm Benjamin 1100 zum Könige, 
wodurch.. Israel eine, theokratische Monarchie wurde. Saul gewann durch 
seitle Heldenthaten die Liebe des Volkes. Als er aber gegen Samuel 
ungehorsam war, salbte dieser heimlich zum Thronfolger den David, den 
Sohn Jsai's, aus Bethlehem im Stamm Inda. David lebte eine Zeit 
lang am Hose Sanls. Aber bald wurde der König mißtrauisch gegen 
ihn und trachtete ihm nach dem Leben. Zuletzt kam Saul mit seinen 
Söhnen im Kriege gegen bte Philister um. 
2. Nun wurde David König (1055—1015), aber erst nach sieben 
Jahren von allen Stämmen anerkannt. Er machte Jerusalem zur Haupt- 
stadt des Reichs und zum Mittelpunkt des Gottesdienstes, indem er das 
Volksheiligthum, die Bundeslade, aus die Burg Ziou brachte. Durch 
glückliche Kriege dehnte er das Reich bis an den Enphrat und an das 
rothe Meer aus, so daß es sich unter ihm auf dem Gipfel seiner Macht 
befand und mehr als fünf Millionen Bewohner zählte. Zugleich beförderte 
w den Handel und Gewerbfleiß. Auch verherrlichte er den Gottesdienst 
durch Lieder und Gesänge. Er selbst war ein Meister in der beiligen 
Dichtkunst, und seine Psalmen sind ein treuer Spiegel seines Lebens uno seiner 
Zeit und legen Zeugniß ab von seinem frommen Gemüth. Er blieb nicht rem 
von schweren Sünden; aber aufrichtig bereute er sie, und mit Demuth 
und Ergebung trug er das Unglück. Am härtesten traf ihn die Empörung 
seines Sohnes Absalom. David, der Mann nack dem Herzen Gottes 
und des Volkes, ist das Musterbild eines israelitischen Königs, wichtig 
auch als Stammvater und Vorbild des Messias. 
3. Auf David folgte sein Sohn, der weise Salomo (1015—975). 
Seine Regierung war friedlich und glänzend, zeigte aber schon die Spuren 
des Verfalls. Er baute einen prächtigen Tempel zu Jerusalem auf dem 
Berge Moria. Derselbe war 60 Ellen lang, hatte im Osten eine Vor- 
halle und oben ein plattes Dach. Das Innere war in das Heilige und 
oas Allerheiliaste getheilt; in letzterem stand die Bundeslade mtt den Ge¬ 
setzestafeln. Auf drei Seiten war er von andern Gebäuden und der ganze 
Bau von Wehreren Vorhöfen umgeben. In der syrischen Wüste, östlich 
votn Libanon, gründete Salomo die Stadt Tadmor (Palmyra). Alle 
Bauwerke sührte er mit Hülfe phönizifcher Künstler aus. Unter ihm 
blüheten Handel und Gewerbe, uno selbst Schifffahrt trieb er vom rothen 
Meere aus. Eine außerordentliche Pracht herrschte an seinem Hofe, und 
weit und breit erscholl der Ruf feines Reichthums und seiner Weisheit. 
Seine Lebensweisheit bekunden seine Sprüche und Lehrdichtungen. Aber 
gegen das Ende seiner Regierung verfiel er in Üppigkeit und sogar in 
Götzendienst, wozu ihn seine vielen Weiber verführten, und das Volk wurde 
unzufrieden über die drückenden Abgaben. 
4. Saul, David, Salomo sind die wichtigsten Könige der Israeliten. 
Nach Salomo's Tode trat durch die unkluge Härte seines Sohnes Reha- 
beam 975 eine Theilung des Reiches ein in zwei Königreiche, Inda mit 
zwei Stämmen unter Rehabeam, und Israel mit zehn Stämmen unter 
Jerobeam. In beiden mußte der wahre Glaube oft dem Götzendienst, dem 
Thierdienst, Baalsdienst und Molochsdienst, weichen (und damit schwand 
auch die rechte Kraft des Volkes) trotz der warnenden Stimme der Propheten, 
deren Thätigkeit in dieser Zeit am größten war. Beide hatten auch hau-
	        
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