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34 II. Deutschland. B. Die deutschen Landschaften.
25. Hüttener Berge südöstlich von Schleswig.
In der Eiszeit waren der Norden Deutschlands, die Ostsee, der größte Teil der Nordsee, Teile von Groß-
britannien und Irland, Holland und Nordwestruhland von „Inlandeis" bedeckt, einer Eisschicht, die im
Norden auf 2000 m, in der Mitte auf 1000 m Mächtigkeit berechnet und an den Deutschen Mittelgebirgen
bis 400 vi nachgewiesen ist. Diese Eismasse schob sich auf einer gleitenden Grundmoräne, die in Nord-
deutschland stellenweise bis 200 m mächtig war, nach Süden und Südwesten. Sie bestand aus „Geschiebe-
lehm" und „Geschiebemergel", in dem massenhaft große und kleine Felsstücke mit abgerundeten Kanten
und geritzten und geschrammten Flächen stecken. Diese Steine sind meist nordischen Ursprungs: buntfarbige
Granite, rote Quarzsandsteine, Porphyr und Kalksteine, dazu Feuersteinknollen von Rügen und Bunt-
sandstein von den abgehobelten Bergspitzen Norddeutschlands (s. Bild 26).
Der Rückgang des Inlandeises erfolgte mit Unterbrechungen. Daher ließ der Gletscher bald mehr, bald
weniger dicht seine Moränen zurück, die teils als Jrrblöcke wirkungsvoll aus der flachen Landschaft empor-
ragen (s.Bild 27), bald in großen Mengen und in bunt gemischten Gesteinsarten (f. Bild 75, S. 126) eine
Blockstreulandschaft bilden, d. h. die sandigen und grandigen Hügelwellen mit Felstrümmern überdeckten. Wo
der Eisrand länger stillstand, wurde ein Zug von höheren, wallartigen, buckeligen Endmoränen aufgeschüttet
(s. Bild 25). Ihr Ausschluß zeigt auch unter einer fruchtbaren Decke aus Geschiebelehm und -mergel meist eine