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. Die Hebräer lebten von nun an zerstreut, zum
Theil in Medien, Assyrien und Babylon, zum Theil
noch in dem Lande ihrer Baker, bis der Eroberer Cy-
rus (KyruS), ungefähr 530 Jahre vor Christus, auf
die Vorstellung des Propheten Daniel den Weggeführ¬
ten erlaubte, in die Heimach zurück zu kehren. (VI, r 7.)
Zugleich gab er ihnen alle Gefäße und Gsräkhfchaften
zurück, die Nebukatnezar aus dem Tcmpel zu Jerusa¬
lem mitgenommen hatte. Nur wenige aber, ungefähr
50,000, verließen die neue Heimach, an welche sich die
Unterjochten schon gewöhnt hatten ; es waren größten-
thcils Judäer, die sich an dem Jordan niederließen.-
Diese neuen Einwohner nannten sich nicht mehr Hebräer,
sondern Juden, und sie hatten sich auch während keS
Aufenthalts in der Fremde in Denkart, Sitten und
Sprache so sehr verändert, daß sie den alten Hebräern
gar nicht mehr ähnlich waren. Wir werden die weitern
Schicksale dieses Volkes unter dem neuen Nahmen in
der Geschichte der folgenden Zeiträume erfahren.
Die Meder und Perser.
Wir haben bereits oben (S. 66) gehört, wie die
Meder, bei dem VÄkfalle des großen assyrischen Reiches,
sich erhoben und einen eigenen mächtigen Staat in Asien
gründeten. Auch ist schon (S. 22) erzählt worden, daß
hie Stamme des freigewordenen Volks anfangs ohne
Dberherrn lebten, bis sie sich dem klugen DejokeS un¬
terwarfen, der ihr König wurde. Er gründete die be¬
rühmte Stadt Ekb ata na. Sie war rings um einen
Hügel hinan gebaut, und hatte sieben runde Mauern,
welche über einander hervorragten und mit Zinnen von
verschiedenen Farben geschmückt waren, die von unten
hinauf abwcchselten, nämlich weiß, schwarz, purpur-
roth, blau, pomeranzengclb, silbern und golden. Un-
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