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Der fleißigste und tüchtigste 
bin ich und drum der wichtigste!" 
Der Mittelfinger rief: „Lernt Sitte! 
Als Herr steh' ich in eurer Mitte; 
ich bin der längste und der größte 
und darum auch der allerbeste!" — 
Da sagte der Goldfinger: „Seht, 
ich merke, daß ihr nichts versteht! 
Mich schmücken Gold und Edelstein; 
drum muß ich mehr als ihr doch sein!" 
Der kleine Finger stille schwieg 
und mischte sich nicht in den Krieg. 
Da riefen ihm die andern zu: 
„Sprich doch; was nützest denn nur du?" — 
Er sprach: „Geschaffen hat mich Gott 
wie euch — doch nicht zu eurem Spott. 
Der mich gebildet, wird auch wissen, 
wozu ich werde nützen müssen. 
Er hat ja alles in der Welt 
auf seinen rechten Platz gestellt. 
Wer tut und leistet, was er kann, 
was Gott will, der hat recht getan." — 
Die andern hörten, was er sprach, 
und dachten wohl darüber nach; 
still überlegten sie es sich 
und sprachen dann einmütiglich: 
„Hast wahr gesprochen, lieber Kleiner! 
Du bist so gut als unser einer!" 
Rar! Lnslin. 
265. Den Grimm des Winters. 
Der Winter hatte sich einmal vorgenommen, alle Menschen 
und alle Tiere auf der Erde auszurotten. Deshalb kam er mit einer 
so grimmigen Kälte, daß alle Flüsse und Seen mit dickem Eise 
belegt wurden. Das ganze Feld war mit tiefem Schnee bedeckt, 
und die Fensterscheiben waren jeden Morgen mit so dicken Eisblumen 
überzogen, daß sie den ganzen Tag nicht auftauen konnten. Allein 
der Winter hatte sich doch ein wenig verrechnet. Zwar ging es 
den armen Vögelchen gar übel, weil sie wegen des hohen Schnees 
draußen nichts zu fressen fanden: allein sie kamen in die Städte
	        
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