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lagen die runden Leiber der Robben am Strande. Besonders wichtig war 
der Handel mit dem Heringe, der von den Seestädten aus jedes Haus und 
jede Hütte mit der beliebten Speise versorgte. Bis zum Ende des 12. Jahr— 
hunderts fuhr der Fisch längs der Küste von Pommern in so dichten Massen, 
daß man im Sommer nur den Korb in das Meer zu tauchen hatte, um ihn 
zu füllen. Damals wuchsen die Städte Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund, 
Greifswald mit märchenhafter Schnelligkeit zu hohem Wohlstande heran. 
Im 13. Jahrhundert verlegte der Fisch seine Seewege und strich längs der 
flachen Küste von Schonen und dem norwegischen Ufer. Sogleich eilten alle 
seetüchtigen Völker in sein Fahrwasser, und allsommerlich entstand hier im 
August und September ein buntes Leben. Dann wurde am Strande von 
deutschen und dänischen Fischern der gefangene Hering zu vielen Millionen 
eingesalzen; dazu strömten Kaufleute und Handwerker aus allen Ländern, 
selbst weit von der See herbei und boten ihre Waren feil. Die Garbrater 
aus Lübeck kamen mit ihren Küchen, die Lüneburger mit Salz, die Böttcher 
zum Anfertigen der Tonnen für die Heringe. Auch die zahlreichen Schenk⸗ 
buden mit Met, Bier und Wein standen am Ufer, so daß es in der Welt 
kein lustigeres Leben gab als im Spätsommer zu Falsterbo auf der Süd— 
küste von Schonen. Um des Heringsfanges willen kämpften die deutschen 
Hansen bisweilen blutige und siegreiche Kriege mit den Dänen, mit Eng⸗ 
ländern, Schotten und Holländern. Sie brachen den dänischen Königen die 
festen Schlösser, besetzten ihre Inseln, vertrieben und erschlugen die See— 
fahrer anderer Nationen an fremdem Strande und behaupteten durch Jahr⸗ 
hunderte die Herrschaft auf Gotland, Schonen und in Bergen. Das war 
die große Zeit der Deutschen Hansa. Nach 1400 gingen die Züge der 
Heringe an die holländische Küste, und seildem wurben die holländischen 
Städte reich, während sich bei den Hansen der Erwerb minderte. 
Auf dem Lande wußte sich der Kaufmann der Hansa seit dem 13. Jahr— 
hundert ritterlich zu halten. Gern zeigte er seinen Wohlstand durch statt— 
liche Kleidung, kostbaren Pelzrock und bunte Farben. Er trug das Schwert 
oder ein langes Messer an der Seite und seinen Kaufmannsgurt, daran 
die schöngeformte Geldtasche und seinen Siegelring, in den das wichtige 
Zeichen seines Geschäfts, die Hausmarke, gegraben war. Denn er war des 
Schreibens nicht immer mächtig und bestätigte durch dieselbe Marke, die von 
seinen Fässern und Rollen her in Florenz und Lissabon, in London und 
Nowgorod wohl bekannt war, die Urkunden, welche er durch den Schreiber 
ausstellen ließ, seine Geldanweisungen und die Bürgschaft, welche er über— 
nommen hatte. Aber derselbe Mann trug auch die Friesjacke des Schiffers 
und das Kettenhemd eines Kriegers zur See; denn er fuhr als Herr seines 
guten Schiffes durch alle bekannten Meere. 
3. Die Kogge, das häufigste Schiff der Nordmeere, war ein rundbauchiges 
AJ
	        
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