Full text: [Band 1, [Schülerband]] (Band 1, [Schülerband])

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Thüre, die Katze auf den Herd neben die warme Asche, und der Hahn 
setzte sich auf den Hahnenbalken; und weil sie müde waren von ihrem 
langen Weg, schliefen sie auch bald ein. Als Mitternacht vorbei war 
und die Räuber von weitem sahen, daß kein Licht mehr im Haus 
brannte, auch alles ruhig schien, sprach der Hauptmann: „Wir hätten 
uns doch nicht sollen ins Bockshorn jagen lassen," und hieß einen 
hingehen und das Haus untersuchen. Der Abgeschickte fand alles 
still, ging in die Küche, wollte ein Licht anzünden und nahm ein 
Schweselhölzchen, und weil er die glühenden, feurigen Augen der 
Katze für lebendige Kohlen ansah, hielt er es daran, daß es Feuer 
sangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm ins 
Gesicht, spie und kratzte. Da erschrak er gewaltig, lief und wollte 
zur Hinterthüre hinaus; aber der Hund, der da lag, sprang auf und 
biß ihn ins Bein; und als er über den Hof an der Miste vorbei 
rannte, gab ihn: der Esel noch einen tüchtigen Schlag mit dem Hinter¬ 
fuß ; der Hahn aber, der vom Lärmen aus dem Schlaf geweckt und 
munter geworden war, rief vom Balken herab: Kikeriki! Da lief der 
Räuber was er konnte zu seinem Hauptmann zurück und sprach: 
„Ach, in dem Haus sitzt eine greuliche Hexe, die hat mich angehaucht 
und mit ihren langen Fingern mir das Gesicht zerkratzt; und vor der 
Thüre steht ein Mann mit einem Messer, der hat mich ins Bein 
gestochen; und auf dem Hof liegt ein schwarzes Ungetüm, das hat 
mit einer Holzkenle ans mich losgeschlagen; und oben auf dem Dache, 
da sitzt der Richter, der rief: „Bringt mir den Schelm her!" Da 
machte ich, daß ich fortkam." Von nun an getrauten sich die Räuber 
nicht weiter iu das Haus; den vier Bremer Musikanten gefiel's aber 
so wohl darin, daß sie nicht wieder heraus wollten. Und der das 
zuletzt erzählt hat, dem ist der Mund noch warm. 
61. Der Zaunkönig und der Bär. 
1. Zur Sommerszeit gingen einmal der Bär und der Wolf im 
Wald spazieren; da hörte der Bär so schönen Gesang von einem 
Vogel und sprach: „Bruder Wolf, was ist das für ein Vogel, der 
so schön singt?" „Das ist der König der Vögel, sagte der Wolf; 
vor dem müssen wir uns neigen." Es war aber der Zaunkönig. 
„Wenn das ist, sagte der Bär, möchte ich auch gern seinen königlichen 
Palast sehen; komm und führ mich hin!" „Das geht nicht so, wie 
' du meinst, sprach der Wolf; du mußt warten, bis die Frau Königin 
kommt." Bald daraus kam die Frau Königin und hatte Futter im
	        
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