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das hab' ich mir einmal nicht nehmen lassen,
es ist ein ewiger Kirchtag da drin.
Ich bin mit dem Paten im Wirtshaus gewesen,
da hat man Speisen und Braten vollauf;
kein Mensch kann den ganzen Zettel durchlesen,
und das Beste, die Knödel, stehn doch nicht drauf.
Kurzum, die Stadt hat mir gut gefallen;
doch bin ich wie närrisch zum Wagen gerannt,
als ich hörte des Peters Peitsche knallen,
und als er rief: „Es ist angespannt!"
Hub wie hinter mir war der Häuserhanfen,
da schrie und jauchzte ich laut vor Lust. —
Jetzt, Vater, laßt auf die Wiese mich laufen;
denn immer noch ist es mir eng um die Brust.
121. Eisenscliiifsbau.
(Nach Reinhold Werner.)
1.
Seit den siebziger Jahren hat der Bau hölzerner Schiffe sehr
abgenommen und fast aufgehört. Das Eichenholz, dessen man dazu
bedurfte, hatte den dreifachen Preis gegen früher erreicht; krummes
Holz, dessen man gar nicht entbehren kann, war fast nicht mehr zu
erlangen, und seihst die bestgebauten Schiffe hatten nur etwa eine
Dauer von zwanzig Jahren. Deshalb baut man heute für den Handel,
wie für die Personenschiffahrt und für den Krieg fast nur noch
eiserne Schiffe, die durch Dampf getrieben werden, wenn sie auch
meist sowohl der Ersparnis an Kohlen als des Steuerns halber da¬
neben Segel führen.
Unsere Bilder zeigen ein Eisenschiff im ersten Beginn des Baus
auf der Helling und ein solches kurz vor dem Stapellauf, wie auch
ein solches, das zur Reparatur im Schwimmdock liegt. Wo im fol¬
genden bestimmte Masse angegeben sind, sind es die des kaiserlich
deutschen Panzerschiffs ,.Kaiser Wilhelm".
Der Kiel ist aus einem aufrechtstehenden und einem wagerechten
Stück zusammengesetzt, die beide mit einander vernietet sind. Ausser¬
dem hat das Schiff noch zwei hölzerne Seitenkiele an jeder Seite,
die wenn das Schiff an den Grund kommt, die Beschädigung des
Eisens möglichst hindern sollen. Winkeleisen, durch dazwischen-