— 105 —
§ 42. pic afrikanischen Inseln.
Von den fast durchweg vulkanischen atlantischen Inseln gehören die frucht¬
baren Kanarischen Inseln (der höchste Berg auf Tenerife), ferner Fernando Po
(vor welcher deutschen Kolonie gelegen?) und Annobon den Spaniern, die
Kapverdischen Inseln, die Madeiragruppe [maderaj, Säo Thome [sa=nng]
und do Principe [bu prtnschipe] den Portugiesen. Britisch sind die weit
vom Festland entfernt liegenden Inseln St. Helena und Ascension. Über San¬
sibar vergl. § 40.
Das gebirgige Madagaskar (so groß wie Österreich-Ungarn) ist schon lange
von Afrika losgelöst, denn seine Tierwelt hat wenig Ähnlichkeit mit der festländischen
(die Makis oder Halbaffen). Die westliche Seite wird von Negern, die östliche
von Malaien, den Howas, bewohnt, deren Reich unter der Herrschaft der
Franzosen steht, die die Komoren und das fruchtbare, Rohrzucker und Vanille
liefernde Reunion besitzen. Die andere Maskarene, Mauritius, die noch mehr
Zucker als Reunion erzeugt, die Amiranten und Seychellen [seschellen] und
Sokotra gehören den Engländern.
§ 43. Köerlilick üöer die klimatischen, die Aevölkernngs- und
Werkehrsverßättnisse Afrikas.
1. Klima.
Afrika wird mit Recht der heiße Erdteil genannt, denn fast 4/5 liegen in
der Tropenzone, und Nord- und Südrand gehören dem Teile der gemäßigten
Zone an, den man als subtropisch zu bezeichnen pflegt.
Wie für die gemäßigte Zone der Wechsel von Sommer und Winter be¬
deutungsvoll ist, so hängt die Kultur der tropischen Länder von dem Gegensatz
zwischen Trocken- und Regenzeit ab. Die Niederschläge fallen, wenn die
Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat (Zenitalregen), und die Dauer der
Regenzeiten nimmt von den Wendekreisen, wo beständige Regenarmut herrscht
(Sahara; Kalahari) nach dem Äquator zu; die bedeutendsten Regenmengen fallen
im äquatorialen Afrika, besonders an der Bucht von Kamerun. Das Klima der
trocknen Gegenden ist aber viel gesünder als das der niederschlagsreichen, namentlich
der feuchtheißen Küsten, an denen die Europäer oft von Fieber befallen werden.
Eine Wanderung durch Afrika bon N nach S führt durch folgende klima¬
tische Gebiete:
1. die subtropische Mittelmeerzone mit Regenfall im Winter; sie um*
saßt das Atlasgebiet, weiter östlich nur einen schmalen Küstensaum;
2. die Wüste Sahara, fast regenlos, mit beträchtlichen jährlichen und
täglichen Temperaturschwankungen;
6. die nordtropische oder Sudanzone mit einer Regenzeit in unserm
Sommer; je näher dem Äquator und dem Meere, desto stärkere und längere
Regen; Steppen, Savannen und in den Küstengebieten Wälder;
4. die äquatoriale Zone mit Regen in allen Monaten; in manchen
legenden zwei Regenzeiten mit dazwischen liegenden kurzen Trockenzeiten; sehr
starke Niederschläge an den Küsten, namentlich in Kamerun; geringer Regensall