fullscreen: Leitfaden der Weltgeschichte

78 Kap. 78. Das Christenthum und dessen beginnende Verbreitung. 
Zweite Abtheilung. 
Geschichte der Welt nach Christus. 
I. Die rimiifdjc itiib christliche Welt von Anfang des römischen 
Kaiserreichs bis zum Beginn des Mittelalters. 
1. Das römische Reich seit Augustus bis Constantin den Großen. 
(Histor, Atlas, Taf. IV. a., IV. b. u. VII Umriß II. 1-8.) 
Kap. 78. Das Christenthum und seine beginnende Verbreitung. 
(1.) Nachdem es sich gezeigt hatte, daß die Heidenwelt sich vergeblich ab- 
mühte, das von ihr verlorene höchste Gut aus ihren eigenen Wegen zu 
finden, — während anderseits das Judenthum unter dem schweren Joche 
des Gesetzes seufzte, ohne es'erfüllen zu können; da wurde, als die Zeit er- 
füllt war, unter der Regierung des Kaisers Augustus, zur Zeit des Königs 
Herodes, Jesus zu Bethlehem im jüdischen Lande aus dem Königsstamme 
David's geboren. 
König Herodes stellte dem neugeborenen Kinde, das ihm als künftiger König der 
Juden bezeichnet worden, nach dem Leben, obwohl vergebens. Bald darauf starb der 
Despot an einer schrecklichen Krankheit, nachdem er sein Reich unter seine drei noch 
übrigen Söhne getheilt hatte. 
Herangewachsen in der Stille der Verborgenheit, trat Zesus sein Lehr- 
und Erlösungsamt an, indem er das Volk zur Buße und zum Glauben 
an das Evangelium aufforderte. Von zwölf Jüngern umgeben, zog 
er drei Jahre lang im jüdischen Lande umher, predigte vom Reiche Gottes 
und beglaubigte sich durch Wunder und Zeichen als den Sohn des leben- 
digen Gottes. 
Aber die Obersten des israelitischen Volkes, die Priester und Schriftgelehr- 
ten, verwarfen ihn und übergaben ihn dem schmählichen Kreuzestode, den er 
in freiwilligem Gehorsam gegen Gott für die Sünden der Welt erduldete. 
Aber nach drei Tagen erstand er vom Tode, befahl seinen Jüngern das 
Evangelium allen Völkern zu verkünden, und sandte ihnen dazu 
nach seiner Himmelfahrt den heiligen Geist. 
(2.) Schon am ersten Pfingsttage wurden bei 3000 Seelen durch die 
Taufe hinzugethan und so die erste Gemeinde gesammelt. Damit war der 
Grund zur christlichen Kirche gelegt. Bald aber erhob sich, hervorgerufen 
durch das Zeugniß des Apostels Petrus, eine vom jüdischen hohen Rath aus- 
gehende Verfolgung wider die Gemeinde. Stephanus erlitt den Märtyrer- 
tod und die Christengemeinde wurde zerstreut. Dadurch wurde aber das 
Evangelium auch über andere Theile Palästinas und Syriens ausgebreitet.
	        
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