Erstes Triumvirat. 157
diatorenbanden über Markt und Straßen zog, Senatoren
angriff, beschimpfte, ja verwundete, und auch unter andern
Cicero's ungerechte Landesverweisung durchsetzte. Pompejus
bestach Bürger für Bürger mit Gelde, um sei⸗
nem Günstlinge die Mehrheit der Stimmen zum Consulate
zu verschaffen. Es war in ganz Rom bekannt, daß Pompe-⸗
jus in seinen Gärten Geld auszahlen ließ für jeden, der
dem Afranius seine Stimme zu geben verspräche, und
Afranius ward wirklich Consul.
Am meisten hielt der reiche Crassus den Anmaßungen
des Pompejus das Gleichgewicht. Auch bei dem Volke hatte
der letztere durch sein Betragen und durch mehrere Unge—
rechtigkeiten schon sehr verloren. Er sah es ein, daß er
nichts mehr galt, und dies machte ihn mißmuthig, verschlos⸗
sen und zur Verstellung geneigt — unwürdige Eigenschaf—
ten eines wahrhaft großen Mannes! Nach langem Schwan—
ken richtete er seine Augen auf den Cäsar, der sich immer
sehr dienstfertig gegen ihn bezeigt hatte, und jetzt mit ei—
nem Heere in Lusuanien stand. Diesen dachte er wie einen
Sohn an sich zu ziehen, und Cäsar machte ihm auch die
Freude, sich zu allem willig finden zu lassen, heirathete so—
gar dessen Tochter Julia, schmeichelte ihm und dem Cras—
sus, versöhnte beide und ließ sich durch ihren Einfluß zum
Consul machen. Der zweite Consul kam vor Cäsars besto—
chenem Anhange gar nicht zu Worte, und da er gleich zu
Anfange einmal bei der Rückkehr nach Hause fast mit Koth
erstickt und mit Steinen getödtet worden wäre, so besuchte
er vor Unwillen das ganze Jahr hindurch den Senat nicht
weiter, sondern ließ bloß Beschlüsse anschlagen, und machte
sich lächerlich.
8 61.
Erstes Triumvirat: Cäsar, Pompejus, Crassus.
(60 - 49 v. Chr.)
Cäsar, Pompejus und Crassus hatten nun offen—
bar die ganze Regierung in den Händen. Anfangs wußte
man es nicht, daß sie es abgesprochen hatten, nichts geschehen