Full text: Von Alexander d. Gr. bis Christus (Bd. 3)

Die Machabäer. 
demselben zurückgelassen hatte, schlafend oder doch zum Kam⸗ 
pfe nicht vorbereitet, und richtete ein schreckliches Blutbad 
unter ihnen an. Ihr Lager ward von den Juden in Brand 
gesteckt, und nach diesem herrlichen Siege suchte Judas so⸗ 
gleich den Gorgias auf, welcher noch spähend im Gebirge 
umherirrte. Er begegnete ihm bei dessen Rückkehr, und die 
Freude über den ersten Sieg half nun den zweiten errin— 
gen. Gorgias floh in's Land der Philister, und der König 
wagte in diesem Jahre keine Unternehmung weiter gegen 
seinen furchtbaren Feind. 
Im folgenden Jahre erschien dagegen ein neuer Anfüh— 
rer und ein neues Heer im Felde. Juͤdas griff es geschickt 
an, und schlug es wieder. Im frohen Triumphe ging nun 
die siegreiche Schaar auf Jerusalem los, das entweihete 
Heiligthum herzustellen. Sie reinigten den Tempel von al— 
len Spuren heidnischen Gräuels; rissen den Altar um, auf 
welchem Götzenopfer gebrannt hatten, und bauten dem Herrn 
einen neuen heiligen Opferheerd. Welche Freude als das er— 
ste Brandopfer wieder gebracht wurde! Die entzückten Juden 
feierten dies glückliche Ereigniß durch ein achttägiges Fest, 
und gelobten, dasselbe dankbar jährlich zu wiederholen — 
das Kirchweihfest. 
Endlich starb Antiochus Epiphanes eines scheusli— 
chen Todes, und nach mancherlei Unruhen und Mordthaten 
ward ein gewisser Demetrius König von Syrien. Dieser 
sandte seinen besten Feldherrn, Nikanor, sammt einer starken 
Mannschaft nach Judäa, mit dem Befehle, dem gesammten 
hartnäckigen Judenvolke ein Ende zu machen. Aber auch die— 
ser Feldherr ward geschlagen, wie alle vorigen. Welch ein 
Mann muß dieser Judas Machabäus gewesen sein! Wahr— 
lich, ein Hannibal hätte sich der Gesellschaft dieses Juden 
nicht schämen dürfen. Aber dafür focht Judas auch für Gott 
und mit Gott. 
Bei aller eigenen Kraft suchte sich jedoch dieser wackere 
Mann auch durch Hülfe von außen zu schirmen. Er hatte 
viel von den Römern gehört, von ihrer Bereitwilligkeit, 
Völkern, die um ihre Hülfe bäten, beizustehen. Man sieht, 
er hatte sich die Sache nicht recht eh lassen, sonst 
würde er auch gehört haben, daß bie Roͤnier frembe Schafe 
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