Die Machabäer.
demselben zurückgelassen hatte, schlafend oder doch zum Kam⸗
pfe nicht vorbereitet, und richtete ein schreckliches Blutbad
unter ihnen an. Ihr Lager ward von den Juden in Brand
gesteckt, und nach diesem herrlichen Siege suchte Judas so⸗
gleich den Gorgias auf, welcher noch spähend im Gebirge
umherirrte. Er begegnete ihm bei dessen Rückkehr, und die
Freude über den ersten Sieg half nun den zweiten errin—
gen. Gorgias floh in's Land der Philister, und der König
wagte in diesem Jahre keine Unternehmung weiter gegen
seinen furchtbaren Feind.
Im folgenden Jahre erschien dagegen ein neuer Anfüh—
rer und ein neues Heer im Felde. Juͤdas griff es geschickt
an, und schlug es wieder. Im frohen Triumphe ging nun
die siegreiche Schaar auf Jerusalem los, das entweihete
Heiligthum herzustellen. Sie reinigten den Tempel von al—
len Spuren heidnischen Gräuels; rissen den Altar um, auf
welchem Götzenopfer gebrannt hatten, und bauten dem Herrn
einen neuen heiligen Opferheerd. Welche Freude als das er—
ste Brandopfer wieder gebracht wurde! Die entzückten Juden
feierten dies glückliche Ereigniß durch ein achttägiges Fest,
und gelobten, dasselbe dankbar jährlich zu wiederholen —
das Kirchweihfest.
Endlich starb Antiochus Epiphanes eines scheusli—
chen Todes, und nach mancherlei Unruhen und Mordthaten
ward ein gewisser Demetrius König von Syrien. Dieser
sandte seinen besten Feldherrn, Nikanor, sammt einer starken
Mannschaft nach Judäa, mit dem Befehle, dem gesammten
hartnäckigen Judenvolke ein Ende zu machen. Aber auch die—
ser Feldherr ward geschlagen, wie alle vorigen. Welch ein
Mann muß dieser Judas Machabäus gewesen sein! Wahr—
lich, ein Hannibal hätte sich der Gesellschaft dieses Juden
nicht schämen dürfen. Aber dafür focht Judas auch für Gott
und mit Gott.
Bei aller eigenen Kraft suchte sich jedoch dieser wackere
Mann auch durch Hülfe von außen zu schirmen. Er hatte
viel von den Römern gehört, von ihrer Bereitwilligkeit,
Völkern, die um ihre Hülfe bäten, beizustehen. Man sieht,
er hatte sich die Sache nicht recht eh lassen, sonst
würde er auch gehört haben, daß bie Roͤnier frembe Schafe
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