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Nahrung, Wohnung und Kleidung der Teut¬
schen waren so beschaffen, wie man sie von den Be¬
wohnern eines solchen Landes erwarten konnte. Holz¬
äpfel, frisches Wildprät,vder,wenn sie an der See wohn¬
ten, Fische, geronnene Milch, oder eine Art von Kä¬
se, und eine Gattung Brei, aus Hafer bereitet, wa¬
ren ihre Speise. Ihr Getränke bereiteten sie sich
aus Gerste. Die Stelle des Kleides vertrat entwe¬
der eine Thierhaut, die der Teutsche nachlästig
um seine Schultern warf, und an der Brust mit ei¬
nem Dorn zusammenheftete, oder eine Art von Hüf-
tendecke. Die Vornehmern und die Weiber trugen
ordentliche Kleider von Zeug, oder Leinwand. Ihre
Wohnungen waren im Winter unterirdische Höhlen;
in milderer Jahreszeit wohnten sie in Hütten, die sie
aus Pfählen und Baumrinden erbauten, und mit
Leimen zusammenfügten.
S* S* ,
Die Römer erstaunten über die Größe und Stär¬
ke der Germanen. Gewöhnlich ragte auch der klein¬
ste unter ihnen beinahe um einen Kopf über den
größten Römer hinaus. Alle unterschieden sich durch
blaue Augen, und falbe, ins Röthlichte fallende,
Haare von andern Völkern. Durch den Genuß einer
sehr einfachen Nahrung, und durch den beständigen
Aufenthalt unter freier Luft in einem so rauhen Lande
waren ihre Körper stark, und abgehärtet, und fähig,
jedes Ungemach zu ertragen; denn außer dem Krle-