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Schwaben und Neuburg.
Aeltere Geschichte.
Erster Abschnitt.
Don den frühesten Zelten bis zur Wiedereinsetzung der Herzoge.
Dieses Land bewohnten in den ältesten Men die Vin-
deliker (Wendelechen). Sie waren ein freies, unabhän¬
giges Volk unter einem eigenen Herzoge oder Könige, den
sie immer aus ihrer Mitte wähltest. Viele Jah^e vor Christ,
lebte dieses Volk glücklich in seinem Lande. Die Donau
trennte sie yon Pen kriegerischest Alemannen, und die hohen
Alpen von den mächtigen Römern. Allein unter dem rdm.
Kaiser Oktqvian Augustus begannen die Römer die
Gränzen ihres ohnehin übergroßen Reiches auch gegen den
Norden hin zu erweitern. Sie unterjochten, freilich nach
blutigen Kämpfen, dje östlichen und westlichep Alpenbewohner,
die Rhätier und Noriker. Nachdem diese überwunden waren,
kam die Reche a,ich an die Wendelchen, und dieß um so mehr,
weil sie ihren Nachbarn gegen Pie Römer im Kampfe treulich
bcigestandeu hatten. #
Nach der Besiegung der Rhätier also führte der röm.
Feldherr Drufsts, Stiefsyhu des Kaisers Astgustu6, seine
siegreichen Legionen pieffeit pes Arlbergs, oberhalb Feldkirch,,
aus dem heutigen Tyrol, uiid vereinte sich am Brigantiner-
See (Bodensee) »mt dem Heere, das ihm sein Bruder
Tiberius aus Gallien und Helvetien zuführte. Zwischen
dem Brigatmeri-See und dem Gebirge, in der dortigen