UU I U^vJUL.
Von 1500 bis 1648 n. Chr. MD
(1576—1608) brachen wieder Kriege mit der Pforte (seit 1593)
und den Fürsten von Siebenbürgen (seit 1597) aus. Stephan
BocSkai, ein siebenbürgischer Magnat, erhob sich mit Hilfe der
Protestanten, seiner Glaubensgenossen, auf den Thron dieses
Fürstenthumes, und behauptete diesen auch in dem Frieden zu
Wien (6ten Aug. 1606), welcher zugleich den augsburgischen
und helvetischen Confessions-Verwandten freie Religions-Uebung
zusicherte. Gegen die Bestimmungen dieses Friedens gelangte
nach Bocskai's Tod (28ten Dec. 1626) Gabriel Bathori
auf den Thron von Siebenbürgen, und Rudolph II. konnte so
wenig, als sein ihn verdrängender Bruder und Nachfolger Mat¬
thias (1608—1619) das Recht des österreichischen Hauses gel¬
tend machen. Letzterer mußte vielmehr in einer beschränkenden
Capitulation, in welcher Ungarn seine Selbstständigkeit gegen
Oesterreich zu sichern suchte, den Protestanten nicht nur auf's Neue
freie Religions-Uebung, sondern auch Zutritt zu allen Aemtern
und Ehrenstellen versprechen.
Glücklicher Weise genossen die folgenden Könige, Fer¬
dinand II. (1619 — 1657) und Ferdinand HI. (1657 —
1657) wahrend des dreißigjährigen Krieges Ruhe von den
Türken, indem diese durch die innere Schwäche ihres Rei¬
ches abgehalten wurden, an den fortdauernden Bewegungen
in Siebenbürgen Theil zu nehmen. Die Protestanten vereinig¬
ten sich nämlich, gleich den böhmischen Insurgenten, mit dem
Fürsten von Siebenbürgen Bethlen Gabor, welcher bedeu¬
tende Eroberungen in Ungarn machte, so wie später mit dessen
Nachfolger Georg Rakoczy, welcher durch seinen Einfall in
Ungarn den Frieden zu Linz (1646) erzwang. Dieser ge¬
währte nicht nur ihm selbst große Vortheile, sondern bewilligte
auch wieder allgemeine Religions-Freiheit und jeder Partei den
ungestörten Gebrauch ihrer Kirchen, so daß den Protestanten aus
königlichen Befehl mehr als neunzig mit den dazu gehörigen
Einkünften zurückgegeben werden mußten. Ferdinand III. be¬
wirkte, daß noch bei seinen Lebzeiten sein Sohn Leopold I.
zum Könige von Ungarn gewählt wurde (1655), welcher es auf
dem Reichstage zu Preßburg (5lten Okt. 1687) dahin brachte,