Full text: Litteraturkunde (Fünfter Teil = 9. bezw. 9. und 10. Schuljahr, [Schülerband])

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Auch viel wärmende Streu in das Fach. Schönmädchen und Blüming 
Brummten am Trog und leckten die Hand und ließen sich kraueln." 
Sprach's, und sobald sie dem Ösen die funkelnden Kohlen entscharret. 
Legte sie Feurung hinein und weckte die Glut mit dem Blasbalg, 
Hustend, und schimpfte den Rauch und wischte die thränenden Augen. 
Emsig stand an dem Herde das Mütterchen, brannte den Kaffee 
Über der Glut in der Psann' und rührte mit hölzernem Löffel. 
Knatternd schwitzten die Bohnen und bräunten sich, während ein würzig 
Duftender Qualm aufdampfte, die Küch' und die Diele durchräuchernd. 
Sie nun langte die Mühle herab vom Gesimse des Schornsteins, 
Schüttete Bohnen darauf, und fest mit den Knieen sie zwängend, 
Hielt sie den Rumpf in der Linken und drehete munter den Knopf um; 
Oft auch hüpfende Bohnen vom Schoß haushälterisch sammelnd, 
Goß sie aus graues Papier den grob gemahlenen Kaffee. 
Plötzlich hemmte sie nun die rasselnde Mühl' in dem Umlauf, 
Und zu Marie, die den Ofen verspundete, sprach sie gebietend: 
„Eile, Marie, und sperre den wachsamen Hund in das Backhaus, 
Daß, wenn der Schlitten sich naht, das Gebell nicht störe den Vater. 
Denkt auch Thoms an die Karpfen für unsern Sohn und den Pastor, 
Der uns zu Abend beehrt? Ihr Lieblingsessen von alters 
Hol' er vor dunkeler Nacht, sonst geht ihm der kitzliche Fischer 
Schwerlich zum Hälter hinab. Aus Vorsicht bring ihm den Beutel! 
Wenn er auch trockenes Holz für die Bratgans, die wir gestopfet, 
Splitterte! Bring ihm das Beil und bedeut' ihn! Dann im Vorbeigehn 
Steig auf den Taubenschlag und sieh, ob der Schlitten nicht ankommt." 
Kaum gesagt, so enteilte Marie, die geschäftige Hausmagd, 
Nehmend von rußichter Mauer das Beil und den maschigen Beutel, 
Lockte den treuen Monarch mit Geburtstagsbrocken zum Backhaus, 
Fern an den Garten hinab, und schloß mit der Krampe den Kerker. 
Anfangs kratzte der Dogg' und winselte; aber sobald er 
Wärme roch vom frischen Gebäck des festlichen Brotes, 
Sprang er behend auf den Ofen und streckt' ausruhend die Glieder. 
Jene lief in die Scheune, wo Thoms mit gewaltiger Arbeit 
Häckerling schnitt, denn ihn fror; und sie sagt' in der Eile den Auftrag: 
„Splittere Holz für die Gans und hol' in dem Beutel die Karpfen, 
Thoms, vor dunkeler Nacht; sonst geht dir der kitzliche Fischer 
Schwerlich zum Hälter hinab, trotz unserem Sohn und dem Pastor!" 
Thoms antwortete drauf und stellte die Häckerlingslad' hin: 
„Splitter, Marie, und Karpfen verschaff' ich dir früher, denn Not ist. 
Wenn an dem heutigen Tage sich kitzelich zeiget der Fischer, 
Treib' ich den Kitzel ihm aus, und bald ist der Hälter geöffnet!" 
Also der rüstige Knecht; da rannte sie durch das Gestöber,
	        
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