Full text: [Theil 3, [Schülerbd.]] (Theil 3)

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Und aus den Reihen allen vortrat ein einz'ger Mann, 
und aller augen blickten den einen staunend an. 
Das Var von Rohenzollern Herr Burggraf PFriederich: — 
„Wenn Gott mir Gnade sehenket, der, den ihr sueht, bin ich.“ 
Vie fand er vor dem Railer stolz in belcheidner Kraft, 
sein Leib so lehlank gewachsen wie einer Lanze Schaft, 
lein Luge blau una louehtend, ein vandelloser Stern, 
als wie von Gott gezeichnet zum Fursten und zum LHerrn. 
In febmuekte nient der Kurhut und niebt der Hermelin, 
sein Kleid das war der Panzer, das Schwert umklirrte ihn; 
doch die er sftand im Rreise der Fursten hoch und reich, 
lein Raupt vuehs uber alle, kein einz'ger var ĩhm gleich. 
ad Hacuend fab äer Railor ihn lange an und sprach: 
„Willst du des Lebens Freuden tausenen fur Ungemach? 
Wagst du es, einzutreten, ein einz ger für das Recht, 
wo fur das Unrecht streitet ein tobendes Gescehlecht? 
Vi äu dein Leben vagen allltundlieh an den Tod, 
nur um ein Vols zu retten aus seiner tiefen Not?“ — 
piedreh der Hohenzoller ins Aug' dem Kaiser sah, 
er sprach nieht lange Worte, er sagte nichts als „jal 
Und in des Kaisers Rechte die Hand des Zollern lag, 
nd WVort und UHandlehlag varen wie Blitz und Donnersehlag. 
Da uber allen Häuptern wie Adlerraulchen flog's, 
und aus dem fernen Suden gen Norden brausend zog's, 
d fern im mürk'sehen Dorfe ins Knie der Bauer sank: 
„“Kerr Gott im hohen HEimmel, dir Jei Lob, Preis und Dank! 
Uei Feld Lat ieder Ernte und meine RKinder Brot, — 
e Lommt der Hobenzoller, ein Ende hat die Not l 
El. von Vildenbrueb. 
121. 
Glücklich, wer auf Gott vertraut. 
1. Glücklich, wer auf Gott vertraut 
und bei trüben Tagen 
in die fernste Zukunft schaut 
sonder Angst und Zagen. 
2. Nichts hat in der Welt Bestand; 
was da kommt, muß scheiden, 
und so reichen sich die Hand 
immer Freud' und Leiden. 
3. Hat der Himmel Müh' und Schmerz 
dir einmal beschieden — 
sei getrost, ein jedes Herz 
findet seinen Frieden. 
H. Hoffmann v. Fallersleben.
	        
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