Full text: [Theil 3, [Schülerbd.]] (Theil 3)

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Unb streuest golbncn Samen aus 
Dhn' Argwohn und Gefährde. 
Hast Gottesluft und Gotteöstrahl, 
Um eilig zu genesen, 
Wenn sich in deine Hllrd' einmal 
Geschlichen fremdes Wesen. 
Was unsre blöde Welt nicht kennt 
Mit ihrem eitlen Treiben, 
Wovon im alten Testament 
Die heil'gen Männer schreiben, — 
Das soll noch oft wie Morgenwind 
Urn meinen Bnsen wehen, 
Das hab' ich wohl an manchem Kind 
2m stillen Thal gesehen: 
Die Demuth und die Dienstbarkeit 
Der Schönheit und der Stärke, 
Die Einfalt, die sich kindlich freut 
An jedem Gotteswerke; 
Des Jünglings frühe Tüchtigkeit 
In würdigen Geschäften, 
Der alten Männer Trefflichkeit, 
Bescheiden in den Kräften. 
Wohl manches Zeichen, manchen Wink 
Kann man da draußen sehen, 
Wovon wir in dem Mauernring 
Die Hälfte nicht verstehen. 
Vom Bauernstand, von unten ans 
Soll sich das neue Leben 
In Adels Schloß und Bürgers Hans 
Ein frischer Quell erheben. 
Doch eines, lieber ältster Stand, 
Kann größres Lob dir schaffen: 
Nie müßig hängen an der Wand 
Laß deine Bauernwaffen. 
Der scharfe Speer, das gute Schwert 
Muß öfter dich begleiten, 
Um fröhlich für Gesetz und Herd 
Und für das Heil zu streiten. 
Zieh fröhlich, wenn erschallt das Horn, 
Ein Sturm auf allen Wegen, 
Und wirf ein heißes blaues Korn 
Dem Räuber kühn entgegen. 
Die Siegessaat, die Freiheitsaat, 
Wie herrlich wird sie sprießen! 
Du Bauer sollst für solche That 
Die Ernten selbst genießen. 
Der Arm, der harte Erde gräbt 
Und Stiere weiß zu zwingen, 
Kann wohl, vom Heldengeist belebt, 
Mit jedem Feinde ringen. 
Du frommer freier Bauernstand, 
Du liebster mir von allen, 
Dein Erbthcil ist im deutschen Land 
Gar lieblich dir gefallen. 
101. 
Die Schlacht bei Hrmmingstrdt. 
17. Februar 1500. 
Von Dahlmann. 
Geschichte Dänemark'ö. Hamburg 1810 u. 11- 2 Bde. 
König Hans von Dänemark verließ im November 1499 Kopen¬ 
hagen, fest entschlossen, die freien, in Wort und That kühnen und 
kecken Ditmarschen seine Macht fühlen zu lassen. Am 27. November 
war er in Rendsburg. Ein ditmarsches Volkslied erzählt, daß auf 
seine Ladung dort vor ihm ihre Sendboten erschienen: 
^Herre, lieber Herre, 
Was ist vom Lande Euer Begehren?' 
Er forderte aber eine Schatzung von funfzehntansend Mark von 
ihnen; daneben wollte er ihnen drei Schlösser ins Land bauen: das 
eine sollte zu Brunsbüttel stehen, das andere an der Eiderfähre und 
das dritte zu Meldorp, alle drei aber ihm zu Gebote stehen. 
Da riefen die Ditmarschen überlaut: 
*Das geschieht nun und nimmermehr!
	        
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