Full text: [Teil 5 = 6. Schulj., [Schülerbd.]] ([Teil 5 = 6. Schulj., [Schülerbd.]])

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3. 3<ä? wollt' es brechen, 
da sagt es fein: 
»Soll ich zum Welken 
gebrochen sein?« 
H. 3ch grub's mit allen 
den Würzlein aus, 
zum Garten trug ich's 
am hübschen Haus. 
5. Und pflanzt' es wieder 
am stillen Grt; 
nun zweigt es immer 
und blüht so fort. lvolfgcmg von Goethe. 
75. Im Walde. 
Ein Naturforscher, Dr. Ehrhardt mit Namen, macht mit 
seinen drei Knaben, Fritz, Kurt und Hans einen Spaziergang 
durchs Feld. Da haben sie folgendes Gespräch: 
Kurt: Gott sei Dank, daß wir endlich im Schatten sind! Ich 
bin geröstet wie ein Bratapfel. 
Dr. Ehrhardt: Ja, die Sonne meint es heute fast zu gut. Ich 
glaube auch, wir sollten ein wenig rasten. 
Fritz: Irre ich mich, Vater? Oder sind wir hier nicht ganz in 
der Nähe der Dalbeekschlucht, wo der reizende Waldbach fließt, 
und die vielen Farnkräuter stehen? 
Dr. E.: Wir brauchen hier nur über den Hügel hinüber. 
Dort wird in der Tat der schönste Ruheplatz sein. 
Hans: Fein ist es, wenn das alte Buchenlaub beim Gehen 
raschelt! — Es liegt aber auch schön tief hier. 
Dr. E.: Das wäre so eine Aufgabe, Fritz, festzustellen, wieviel 
Jahrgänge von abgefallenem Laube hier wohl übereinander liegen. 
Fritz: Das sind doch wahrscheinlich so viele, wie die Buchen 
hier Jahre zählen. Aber ich glaube, erkennen kann man bloß die 
oon den letzten 2 bis 3 Jahren, weil die älteren dann allmählich 
zergehen und zu Erde werden. — Sieh mal, wenn ich das lockere 
Laub ein wenig wegkehre, so sind die darunter liegenden Blätter 
schon ganz verrottet, und noch tiefer ist kaum mehr was anderes zu 
erkennen als schwarze Humuserde, die sich aus den allerältesten 
Blättern gebildet hat. 
Dr. E.: Schön, Fritz. Du hast gut behalten, was ich früher 
einmal über das Zergehen der abgefallenen Blätter erzählt habe. 
Ihr könnt euch hier an diesem schönen, schwarzen Humusboden 
selbst überzeugen, wie ausgiebig der Wald durch den Laubfall für 
seine eigene Düngung sorgt, und welch fruchtbaren Boden er zu 
schaffen vermag. 
Kurt: Dann müßte dieser Boden später, wenn der Wald ein¬ 
mal abgehauen ist, eigentlich doch auch besonders gut für den 
Ackerbau sein. 
WT'
	        
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