Full text: Aus deutschen Lesebüchern (Bd. 2, [Schülerbd.])

Löwenstein: Die Monate nnd was sie bringen. 
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30 der hofft: Es wird nun besser 
werden! 
Drum eben ist's der Neujahrstag, 
an dem sich jeder freuen mag, 
da jeder betend sprechen soll: 
„O Gott, du bist der Güter voll, 
35 hast manche Freude mir beschert 
und vieles Leid mir abgewehrt, 
hab Dank dafür, du treuer Hort, 
und hilf den Meinen fort und 
fort, 
bleib mir ein Vater immerdar 
40 und schütz uns all' im neuen 
Jahr!" 
1. Erläuterung. In diesem und den elf folgenden Gedichten führt 
nils der Dichter die einzelnen Monate des Jahres vor und weiß uns 
von jedem derselben etwas Besonderes zu sagen. Den Anfang macht, 
wie es sich von selbst versteht, der Januar. Mit ihm „beginnt das Jahr 
der Tage raschen Lauf". In allen Herzen regen sich neue Hoffnungen 
für die Zukunft. Aber nicht für sich allein soll man ein glückliches Jahr 
erhoffen, sondern auch andern soll man Glück wünschen. Zuerst treten 
die Kinder vor die Eltern und sagen ihnen ihr Gedichtchen herzlich und 
mit frohem Sinne her. Den Kindern folgen die Verwandten, Freunde 
und „Nachbarsleut'". Mancher derselben tut nur „nach altem Brauch", 
d. h. weil er es so gewohnt ist, oft ohne Herzensteilnahme. Den Nach¬ 
barn folgen noch andere Leute, die es oft nür tun, um ein Stück Geld 
zu bekommen. Zur Ehre der meisten Glückwünschenden wollen lvir hoffen, 
daß sie ihre Wünsche mit dem Herzen gesprochen haben. 
Am Neujahrstage tut jeder ernste Mensch einen Rückblick auf das 
vergangene Jahr. Manchem ist es in Glück nnd Freude zu schnell ver¬ 
gangen; manchem ist es durch Schmerz und Leid „zur Ewigkeit" ge¬ 
worden. Die Fröhlichen mögen Gott danken, die Unglücklichen neue 
Hoffnung fassen. Neben dem Danke sollen die Glücklichen die Fürbitte 
für die Ihrigen und für alle Menschen nicht vergessen. 
II. Gliederung des Inhalts, a) Der Januar bringt das Neujahr 
mit seinen Hoffnungen (Vers 1—5).b) Die Gratulanten kommen (Kinder, 
Nachbarn, Schornsteinfeger, Zettelträger usw.) (Vers 6—20). c) Alle 
wünschen, daß es im neuen Jahre jedem gut gehen möge (Vers 21—22). 
d) Wie das Jahr dem Glücklichen und dem Unglücklichen vergeht (Vers 
23—33). o) Gebet am Neujahrstage für ilns nnd andere (Vers 34—40). 
III. Verwertung. 1. Nutzanwendung für Herz und Leben, 
a) Am Neujahrstage sollen die Glücklichen Gott danken für das Gute, 
das er ihnen im verflossenen Jahre beschert hat. b) Die Menschen, welche 
Leid und Schmerz erfahren haben, sollen mit Hoffnung auf Gottes Güte 
nnd Liebe in die Zukunft sehen, e) Am Neujahr sollen wir allen unsern 
Lieben von Herzen Glück wünschen, d) Wir sollen Gott nicht nur für uns 
selbst, sondern auch für die Unseren bitten. 
2. Rede- und Stilübnngen. a) Welches ist die hauptsächlichste 
Gabe, die der Januar bringt? b) Was sollen die Glücklichen nnd was 
die Unglücklichen am Neujahrstage tun? e) Welche Gründe sollen uns 
beim Glückwünschen bewegen nnd welche nicht? (Vers 6—18). d) Ein 
Brief an die Eltern zum neuen Jahre.
	        
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