Full text: (Für das 3. und 4. Hilfsschuljahr) ([Teil 1 = Mittelstufe, [Schülerbd.]])

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dort auf dem Hof ja immer und machten sich Buden. Und 
dann waren die Dienstmädehen auch da und klopften die 
Teppiche. Das schallte immer so. Heute Matschte nur 
der Regen auf den Hof. Allen Schmutz hatte er ab— 
gewaschen, und der Hof war nun glatt und blank. 
Als Emil wieder in der Stube war, sagte er: „Mutter, 
darf ich noch einmal auf den Boden und spielen?“ 
„Nein“, sagte die Mutter, „jetzt nicht mehr. Es ist ja 
gleich dunkel. Dann stecke ich die Lampe an, und du 
machst deine Schularbeiten.“ 
Das war schade. Emil war gern auf dem Boden. 
Dann holte er sich immer eine Kiste und stellte sie 
unters Dachfenster. Er guekte dann über viele Häuser 
und sah viele Telegraphendrähte. Die Leute auf der 
Straße waren dann so klein, und die Kinder sahen aus 
wie I'uppen. Dann rief er immer ihre Namen, und sie 
guckten immer und wußten nicht, wer sie gerufen hatte. 
Ja, und dann konnte man auf dem Boden so fein spielen. 
Dort in der Ecke stand die Schachtel mit den Sachen 
für den Christbaum. Hier war sein Schaukelpferd. Das 
hatte keinen Kopf und keinen Schwanz mehr. Aber 
schaukeln konnte es doch noch. Und drüben stand eine 
alte Eisenbann. Davon waren ein paar Räder ab. Aber 
Emil fuhr doch noch damit und packte Mutters Väsche- 
klammern hinein. Das waren dann die Leute. 
Als aber die Mutter es nicht haben wollte, daß er 
auf den Boden ging, da stellte er sich wieder ans Fenster 
und gucekte auf die Straße. Dort kam ein Mann und 
ging immer hin und her von einem Bürgersteig zum 
andern. Er blieb stehen und langte mit einem Stock 
in die Höhe. Dann brannte eine Laterne. Ja, es war 
der Laternenmann. Nun kam er auch vor Emils Haus 
und drehte die Lampe auf. Nun ging er weiter. Uberall
	        
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