222 aber, soweit erkennbar, ihrer ganzen Länge nach mit Schießscharten versehen und durch dahinter angebrachte Austritte zur Verteidi¬ gung eingerichtet. Park zeigte sich zunächst der Umfassungs¬ mauer Hochwald mit dichtem Unterholz, das eine weitere Einsicht unmöglich machte; längs der inneren Seite der Mauer führte ein breiter Weg. Nachdem auf der Westseite die Parkmauer durchbrochen und das große eiserne Gittertor von ihnen geöffnet worden war, wurde die 7. Compagnie zur Besetzung des Tores und der hier ausmün¬ denden Wege bestimmt, während die 6. auf der breiten Chaussee gegen das Schloß vorrückte. Eine feindliche Abteilung von 40 bis 50 Mann zog sich langsam feuernd zurück. Inzwischen war auch Hauptmann Kattrein auf der Nordseite durch das mit Gewalt ge¬ öffnete Holztor in den Park eingedrungen und hatte den fast einstündigen Weg innerhalb des Parkes bis zum eisernen Gitter¬ tor mit möglicher Beschleunigung zurückgelegt. Hier angekommen, marschierte er sofort zur Unterstützung der 6. Kompagnie gegen das Schloß ab. Da das von dem Schloß her ertönende Geräusch auf die An¬ wesenheit größerer Truppenmassen schließen ließ, hatte sich die 6. Kompagnie darauf beschränkt, den vor dem Schloß sich aus¬ breitenden Waldrand nebst einer steinernen Brücke zu besehen, zumal französische Scharfschützen jetzt von mehreren Seiten ein lebhaftes Feuer eröffneten. Dies war die Lage, als Hauptmann Kattrein um 51/2 Uhr mit 2 Offizieren und 54 Mann seiner Kompagnie eintraf. In Erwägung, daß die Dunkelheit die Schwäche seiner Abteilung verberge, und im Vertrauen auf den moralischen Ein¬ druck eines energischen Vorstoßes wie auf die Tapferkeit seiner Untergebenen ordnete er rasch entschlossen einen Angriff mit dem Bajonett an. Er gab seinen Leuten Befehl, keinen Schuß zu tun, alles, was Widerstand versuche, niederzustoßen und den Feind durch lauten Hurraruf und schneidiges Drauflosgehen über ihre Stärke zu täuschen. Mit bewundernswerter Kühnheit ging die kleine Heldenschar im feindlichen Feuer vor und stürmte unter betäubendem Hurra über die Brücke. Die Franzosen gaben noch eine erfolglose Salve ab; dann warfen sie die Waffen weg und eilten in wilder Flucht in den Schloßhof. Dort stieß Kaltrein auf eine große