208 5. Dort soll er niederknien; Er sprach: „Das tu' ich nit: Will sterben, wie ich stehe. Will sterben, wie ich stritt, So wie ich steh' auf dieser Schanz'; Es leb' mein guter Kaiser Franz, Mit ihm sein Land Tirol!" 6. Und von der Hand die Binde Nimmt ihm der Korporal; Andreas Hofer betet Allhier zum letztenmal; Dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! — Ade — mein Land — Tirol!" I. Mosen. 44. Der Trompeter an der Katzbach. 1. Von Wunden ganz bedecket Der Trompeter sterbend ruht An der Katzbach hingestrecket; Der Brust entströmt das Blut. 2. Brennt auch die Todeswunde, Doch sterben kann er nicht, Bis neue Siegeskunde Zu seinen Ohren bricht. 3. Und wie er schmerzlich ringet In Todesängsten bang. Zu ihm herüber dringet Ein wohlbekannter Klang. 4. Das hebt ihn von der Erde. Er streckt sich starr und wild — Dort sitzt er auf dem Pferde Als wie ein steinern Bild. 5. Und die Trompete schmettert, Fest hält sie seine Hand, Und wie ein Donner wettert Viktoria in das Land. 6. Viktoria — so klang es, Viktoria — überall, Viktoria — so drang es Hervor mit Donnerschall. 7. Doch als es ausgeklungen, Die Trompete setzt' er ab: Das Herz ist ihm zersprungen, Vom Roß stürzt' er herab. 8. Um ihn herum im Kreise Hielt 's ganze Regiment. Der Feldmarschall sprach leise: „Das heißt ein selig End'!" I. Mo sen. 45. Der Turko. 1. Im Feuer stand bei Weißenburg Das fünfte Regiment Der tapfern Bayern Jnfant'rie, Die man mit Achtung nennt. 2. „Daß dich die Pest!" ein Hauptmann brummt, „Daß dich die Schwerenot! Die Kerle schießen wirklich mir Die Turkos alle tot. 3. Wie Fliegen fallen sie da um, Es ist nicht auszusteh'n;