13. Hier schlug ihr, indem sie im Schweiße zerquoll, Das Lebende Herz wie ein Hammer, Und drittes, noch lauteres Brüllen erscholl, Als wär's vor dem Bett in der Kammer. 14. Nun sprang sie mit wildem Entsetzen heraus. Stieß auf die Laden der Zelle; Schon strahlte der Morgen, der Dämmerung Graus Wich seiner erfreulichen Helle. 15. Und als sie mit heiligem Kreuz sich versehn: „Gott helfe mir gnädiglich, Amen!" Da wagte sie's zitternd, zum Stalle zu gehn In Gottes allmächtigem Namen. 16. O Wunder! da kehrte die herrlichste Kuh, So glatt und so blank wie ein Spiegel, Die Stirne mit silbernem Sternchen ihr zu. Vor Staunen entsank ihr der Riegel. 17. Hier füllte die Krippe frisch duftender Klee Und Heu den Stall, sie zu nähren; Dort leuchtet' ein Eimerchen, weiß wie der Schnee, Den strotzenden Euter zu leeren. 18. Sie trug ein zierlich beschriebenes Blatt Um Stirn und Hörner gewunden: „Zum Troste der guten Frau Magdalis hat N. N. hierher mich gebunden." — 19. Gott hatt' es ihm gnädig verliehen, die Not Des Armen so wohl zu ermessen. Gott hatt' ihm verliehen ein Stücklein Brot, Das konnt' er alleine nicht essen. — 20. Mir deucht, ich wäre von Gott ersehn, Was gut und was schön ist, zu Preisen: Daher besing' ich, was gut ist und schön, In schlicht einfältigen Weisen. 21. „So," schwur mir ein Maurer, „so ist es geschehn. Allein er verbot mir den Namen. Gott lass' es dem Edlen doch wohl ergehn! Das bet' ich herzinniglich, Amen!