152. Die kleine Beerensucherin. Über Nacht ist's Herbst geworden, Singt mit seinem hellen Sümmchen, in dem Vuchenlaub am Boden ifingt Dort Wanderlust und Frühling wühlt ein ruheloser wind- für sich selbst ein fröhlich Lied, zwischen den entlaubten Stämmen um den Schauer zu vertreiben, geht im kurzen, roten Bäckchen der ihm in des Waldes Schweigen noch ein beerensuchend Kind. durch das arme Herzchen zieht. Horch' ... da klopft der Specht im Walde, und die dürren Zweige knacken raschelnd unterm Kinderschritt. . . Ei, da läuft's mit blassen Bäckchen, und vergebens ruft die Rmsel: „Nimm doch nur dein Körbchen mit!" Rnna Ritter. 153. Junker herbst. Der Junker Herbst im Jagdge¬ wand, den blanken Tichenspeer zur Hand, zieht durch Gebirg und Felder,- der Pfeil zuckt von der Sehne schnell; bei Hussaruf und Hundgebell durchleucht der Hirsch die Wälder. wild durch der Lichen alten Forst zum adlerhohen Felsenhorst schwingt er behend die Glieder, hält Rast dann auf dem moos'gen Block, schlingt Weinlaub in des Haars Gelock und blickt ins Tal hernieder. 154. Der Der Winter ist ein rechter Mann, kernfest und auf die Dauer,- sein Fleisch fühlt sich wie (Eisen an, er scheut nicht sütz noch sauer. Und wo ins Tal fein Rüge schaut, erglänzen Früchte, sanft betaut, schwillt blau am Stock die Traube, und wie er spricht ein einzig Wort, fliegt rasch das Grün der Blätter fort, und Scharlach hängt am Laube. Schlau lächelnd stößt er dann insHorn und stürmt aufs neu durch Busch und Dorn vom felsgetürmten Gipfel, — auf feinen Ruf dahergebraust kommt Sturm, der Jagdgesell, und saust das Laub von Zweig und Wipfel. Rdolf Böttger. Winter. war je ein Mann gesund wie er? Er krankt und kränkelt nimmer,' er trotzt der Kälte gleich dem Bär und schläft im kalten Zimmer.