Sinnsprüche. 219 c) Sinnsprüche. a) Arbeit und Geduld. 110. Unbeständige Arbeit. Wer nimmer nichts verbringt und dennoch viel fängt an, Wird in Gedanken reich, im Werk ein armer Mann. Friedrich von Logau, hsg. von Prof. Dr. Oesterley, Berlin und Stutt- - gart o. J., S. 163 Nr. 103. 111. Rat ohne Tat. Anschlag, der nicht Fortgang hat, Ist ein Wagen ohne Rad. Das. 8. 173 Nr. 160. 112. Flüchtige Zeit. Wer die Zeit verklagen will, daß so zeitlich sie verraucht, Der verklage sich nur selbst, daß er sie nicht zeitlich braucht. Das. 8. 174 Nr. 168. 113. Beginnen. Fang alles an nur mit Bedacht, führ alles mit Bestand! Was drüber dir begegnen mag, da nimm Geduld zur Hand! Das. 8. 209 Nr. 411. 114. Das Lernen ist kein Scherz, das Lernen ist kein Spiel: Ernst ist das Leben und nur Ernst führt dich ans Ziel. Wer spielend lernen will, wird alles spielend treiben, Im Spiel wirst du kein Mann, wirst immer Knabe bleiben. Friedrich Güll, Kinderheimat, 3. Gabe, Gütersloh o. J., 8. 94 Nr. 2. 115. Der Hunger guckt dem Fleiß zuweilen wohl ins Haus, Allein die Tätigkeit wirft ihn zur Tür hinaus. Friedrich Rückert, Werke, hsg. von Ludwig Laistner, Stuttgart 1895, 5. Bd. 8. 208 Nr. 16. 116. Die Nüsse gibt dir Gott, dazu die Zähn' im Backen; Die Nüsse knackt er dir nicht auf, du mußt sie knacken. Das. 8. 210 Nr. 55. 117. Der Mangel mag dem Fleiß einmal ins Fenster schaun, Doch zu der Tür hinein darf er sich nicht getraun. Das. 8. 222 Nr. 245. 118. Mein Sohn, du wirst das Gut von deinem Vater erben; Erbst du nicht auch den Fleiß, so wirst du drauf verderben. Das. 8. 228 Nr. 337. 119. Steh früh auf! Früh auf steht die Sonn’ am Sommertag, Daher ihr klarer Blick die Welt verklären mag. Am Wintermorgen steht sie spät auf und verdrossen Bleibt ihr den ganzen Tag das Haupt von Dampf umflossen. Das. 8. 264 Nr. 126.