B. Religiöse Lieder. 6. Gott der Erhalter. 853 Cl. Brentano. | Sonn’, Mond gehn auf und unter In deinem Gnadenreich, Und alle deine Wunder 1 Sind sich an Grösse gleich. Zu dir muss jedes ringen, Wenn es in Nöten schwebt; Nur du kannst Hilfe bringen, Durch den das Ganze lebt. Kein Tierlein ist auf Erden Dir, lieber Gott, zu klein; Du liessest alle werden, Und alle sind sie dein. Das Vöglein in den Lüften Singt dir aus voller Brust, Die Schlange in den Klüften Zischt dir in Lebenslust. Die Fischlein, die da schwimmen, Sind, Herr, vor dir nicht stumm; Du hörest ihre Stimmen, Vor dir kommt keines um. Vor dir tanzt in der Sonne Der kleinen Mücken Schwarm; Zum Dank für Lebenswonne Ist keins zu klein und arm. In starker Hand die Erde Trägst du mit Mann und Maus; Es ruft dein Odem: „Werde!“ Und bläst das Lichtlein aus. Kein Sperling fällt vom Dache Ohn' dich, vom Haupt kein Haar; 0 teurer Vater, wache Bei uns in der Gefahr! Erhalt uns frei von Sünden, Schütz uns vor jähem Tod, Dass wir den Himmel finden Bei dir nach letzter Not! 7. Sonntagmorgen. C. I. PH. Spitta. Es wird mein Herz mit Freuden wach. Ein Segenstag ist dieser Tag- Da ruft's mit Hellem Klang Hinaus: „Komm Heut in deines Gottes Haus!" Am Tage, da er reden will, Thu auf dein Herz und halt dich still- Da er an dir sein Werk will thun. Laß deiner Hände Werke ruhn. Heut hält der Herr ein off'nes Haus, Da teilt den Hungrigen er aus Sein teures Wort, das Lebensbrot- Wer das genießt, dem schad't kein Tod. Heut wird der gute Sä'mann gehn. Den edlen Samen auszusä'n, Der in den Herzen, da er hasst, Vielfältig edle Früchte schafft. Heut führt der treue Hirt ins Thal Die Schaf' und Lämmer allzumal Erkelenz, Lesebuch. II. Teil. 5. Aufl. 23