440 8. So hört man im Walde das Flüstern und Plaudern Von tausend redseligen Zungen umher; Doch nun — wie sie plötzlich erschrecken und zaudern! Wie bange die Wipfel sich sträuben und schaudern! Es naht sich ein Wetter so dunkel und schwer. 9. Schon fallen des Donners gewichtige Keile Mit hohlem Gepolter ins knarrende Holz; Hin fahren der Blitze vielschneidige Beile Und schlagen mit mächtigen Hieben in Eile Zu Boden der Eiche hochfahrenden Stolz. 10. Die Buche, daß nun ihren Segen sie thue. Sie fiel einem Armen zum freundlichen Los. Bald kam auch die Tanne, die ernste, zur Ruhe; Sie bot ihre Breiter dem Müden zur Truhe Und sank in der Grüfte verschwiegenen Schoß. 11. Die lustige Weide gab ihre Gewinde Der weinvollen Tonne zum schürzenden Reif; Die Birke, die leichte, bot Reiser und Rinde Zur strafenden Rute dem fehlenden Kinde, Der Mutter zum Fliegen abwehrenden Schweif. 12. Nach Wunsch muß alles dem Ahorn gelingen; Er dienet, gewölbt, einer Laute zur Brust; Und wenn die metallenen Saiten sich schwingen Und helle melodische Weisen erklingen, Da zittert der Liederentzückte vor Lust. 301. Des alten üamnep ülaye. A. Stöber. 1. Mir armen:, alten Baume Ziemt wohl ein traurig Lied; Ich bin von bangem Traume So recht zum Tode müd'. 2. War einst ein frisches Leben, War einst ein fröhlich Blut; So lang' ich konnte geben. Da war ich jedem gut.