dem toten Tiere. Zein getreuer Rdjutant*, Gras Nostiz, sprang ab und stellte sich mit gezogenem Degen neben ihn. Das er wollte - so hat er später gestanden - wußte er selbst nicht. Rber Gottes Rüge wachte über dem Helden. Der Reitersturm zog vorüber, kein 5 feindliches Rüge hatte den Feldherrn erblickt, Rostiz war wieder mit ihm allein. Rber nicht lange, da brausten die Reiter zum zweiten Male vorüber, von den Unsern zurückgeworfen. Doch wieder waren sie wie mit Blindheit geschlagen. Die Unsern jagten hinter ihnen drein. Zchnell hielt Nostiz einen Husaren an. Mit Mühe wurde 10 der Feldmarschall unter dem toten Pferde hervorgezogen und auf das Husarenpferd gesetzt. Ls war die höchste Zeit,- denn schon drangen die feindlichen Reiter aufs neue vor. Unser Fußvolk, hinter Lignq im Dunkel des Rbends überfallen, rings umbraust von feindlichen Reitern, zog sich geordnet in geschlossenen Massen zurück. Rlle Rn- 15 griffe der feindlichen Reiterei schlug es kaltblütig mit Bajonett* und Gewehrfeuer ab. Eine Viertelstunde hinter dem Schlachtfelds stellte sich unser Heer wieder auf. Der Feind wagte nicht, es zu ver¬ folgen. Das Schlachtfeld war verloren, aber nicht die Ehre, nicht der Mut. Denn schon am folgenden Tage versprach der Feld- 2omarschall dem englischen Befehlshaber Wellington, daß er ihm am 18. Juni mit seinem ganzen Heere zu Hilfe kommen wolle. 3. Dieser hatte seine Truppen aus einem sanft ansteigenden höhen- rücken aufgestellt. Napoleon schwelgte bereits im Ziegesgefühl und glaubte sicher, sein Marschall habe die Preußen in den Rhein ge- 25 jagt. Die Engländer wurden auf ihren höhen heftig angegriffen. Ganze Regimenter waren bereits gefallen,' Wellington hatte kaum noch 40000 Mann unter den Waffen. Rber er blieb kalt wie immer. Unerschütterlich war er inmitten des Schlachtgewühls, von Rugeln umsaust, unter seinem Baume geblieben. Er hatte, als die 30 Gefahr am höchsten stieg, sich entschlossen aus die Erde niedergesetzt mit den Worten: „hier, Soldaten, bleibe ich und weiche keinen Fußbreit." Nur nach seinem Waffenbruder hatte er sehnlichst aus¬ geschaut, hatte, als er seine besten Streitkräfte dahinschwinden sah, seufzend gesprochen: „Ich wollte, es wäre Nacht, oder die 35Preußen kämen!" Und kaum hatte er das Wort ausgeredet, da vernahm er auch den Donner unseres Geschützes im Rücken des Feindes; Tränen brachen ihm aus den Rügen, und laut rief er aus: „Vas ist der alte Blücher!"