136 [II] Sutermeister. Trojan. nun eingezogen werden und alle Freundschaft verschwunden ist. Der König . . . J‘ „O, daß ich ein König wäre," stöhnte der Minister, „dann erst wollt ich zufrieden sein!" Aber schon lag er krank in einem königlichen Lehnsessel, den vier Heiducken mühsam eine verborgene Treppe hinunter zwängten. Der Krieg hatte fortgewährt, der König war selbst in das Feld gezogen, war krank geworden durch die ungewohnten Anstrengungen und sollte jetzt einem nächtlichen Überfalle des Feindes entzogen werden, indem er auf keinem Beine zu stehen vermochte und fürchterliche Schmerzen litt von der Gicht. Da schrie er ganz überlaut: „O, daß ich doch der armseligste Sauhirt meines Landes wäre und nur gesund, nur gerettet aus dieser Leibesgefahr, wie zufrieden wollt ich sein!" Und siehe! das geschah. Plötzlich saß der König wieder als kleiner Schweinehirt am Rande des Feldes- er erkannte sich in seinen Lumpen und nahm einen tollen Freudensprung über die größte Sau hinweg, denn jetzt war er wirklich zufrieden. Johannes Trojan. *85. Das Abenteuer int Walde. Es regnete, was vom Himmel herunter wollte. Die Tannen schüttelten den Kopf und sagten zu einander: „Wer hätte am Morgen gedacht, daß es so kommen würde!" Es tropfte von den Bäumen auf die Sträucher, von den Sträuchen auf das Farnkraut und lief in unzähligen kleinen Bächen zwischen dem Moose und den Steinen. Am Nachmittag hatte der Regen an¬ gefangen, und nun wurde es schon dunkel, und der Laubfrosch, der vor dem Schlafengehen noch einmal nach dem Wetter sah, sagte zu seinem Nachbar: „Vor morgen früh wird es nicht aufhören." Derselben Ansicht war eine Ameise, die bei diesem Wetter im Walde spazieren ging. Sie war am Vormittag mit Eiern in Tannenberg auf dem Markte gewesen und trug jetzt das dafür gelöste Geld in einem kleinen, blauen Leinwandbeutel nach Hause.