Anhang I. Erklärendes Wörtrroeyrichnis. Die Ziffern bedeuten die Seitenzahlen. Aas, von essen: Nahrung und Lockspeise für Raubtiere, Vögel, Fische; besonders tote Tier- und Menschenkörper 160. — abfangen, einen Bock, d. h. Rehbock oder Hirsch (Jägersprache): ihm den Fang, d. h. einen Stoß mit dem Hirschfänger auf das Genick geben 210. — Abt, aus dem Hebr., lat. abbas, d. i. Vater: Vorsteher eines Klosters von höherem Range, einer Abtei 218. — abthun, sich den Trunk: dem Trunk entsagen 210. — Ade, franz. adieu aus ä dieu, daher mit betontem Auslaut, schon im Mhd. eingebürgert 223. — Alabaster, aus dem Griech.: ein Kalkstein, meist blendend weiß 119. — Alpe, Alp, die: ein hoch im Gebirge ge¬ legener Weideplatz. Das lat. Wort Alpis deutet ursprünglich auf die Weiße des hohen Schneegebirges; der Plural Alpes ist Eigennamen geworden 166. 198. — Ambrosia: die Speise der griechischen Götter, auch ein Salböl 67. 68. — an- lustern: mit Lust betrachten 27. 35. (In westfälischer Mundart noch gebräuchlich.) — Anmerkung: bei den Schriftstellern des 18. Jahrh, häufig im Sinne von Beobachtung, Bemerkung 9. Jetzt beschränkt sich „anmerken" auf schriftliche Auf¬ zeichnung. — Anstand (auf dem A. stehen, Jägerspr.): der Ort, wo der Jäger ansteht, das Wild zu erwarten 167. — Apfelgrütz, der: das Kerngehäuse des Apfels, überhaupt ein Stück Apfel 28. Im Wörterbuch setzt Grimm dafür die richtigere Form „Apfelgriebs". — apportieren, apportare: herbeiholen; nur von Hunden (Jägerspr.) 199. — Armbrust, die, seltener das: eine vor Erfindung des Pulvers gebräuchliche Schießwaffe, bestehend aus einem Schafte und einem daran befestigten Bogen, welcher gespannt und vermittelst eines am Schafte befindlichen Drückers abgedrückt wurde 11. Das Wort ist eine zuerst im 12. Jahrh, erscheinende Umdeutschung des iat. arcubalista, Schießbogen. — Ausbund, eigentlich die vom Kaufmann nicht mit eingewickelte, sondern aus einem Warenbunde zur Schau aus¬ gelegte Probe, daher: Muster 26. — ausführen: ausgleiten 205. — Bahre: Werkzeug zum Tragen, pleonastisch Tragbahre genannt, um es von der Totenbahre zu unterscheiden, die gewöhnlich schlechthin Bahre heißt 27. — Bajonett, franz. baionnette: die dolchartige Spitze des Gewehrs, nach der Stadt Bajonne so genannt, wo 1670 die ersten Bajonette verfertigt wurden 212. — Balsam: das flüssige, wohlriechende, heilende Harz des arabischen Balsamstrauches; daher balsamisch: duftig 154. — Bank: eine Erhöhung 1) zum Sitzen, Liegen: Ruder-, Schul-, Ofenbank (hinter dem Ofen stehend oder ausgemauert) 1; sich auf die Bank legen -- unthätig sein 204; 2) die Gerichtsbank; 3) ---- Tisch, z. B. Brot-, Fleisch-, Wechselbank; 4) ein Brett zum Aufstellen oder zu den Arbeiten der Handwerker: Bücher-, Hobel-, Drechselbank; 5) eine Erhöhung oder Schicht des Bodens: Sand-, Kohlen-, Austerbank. — Bassa, gewöhnlicher Pascha: Statthalter einer türkischen Provinz- 231. — Becher: ein Trinkgeschirr aus Holz oder Metall, nicht aus Glas, ohne Fuß 141. Sinnverwandt: Kelch, lat. calix, ein Trinkgefäß mit Fußgestell zu kirchlichem Gebrauch; Pokal, lat. pocuium, ein großes Trinkgerät mit Fußgestell und häufig auch mit Deckel zum Gebrauch bei frohen Festen 167. — Behang: das lang niederhängende Ohr des Hundes (Jägerspr.) 167. — behend: bei der Hand, gewandt, schnell 206. — Beil: schneidiges Werkzeug zum Hauen, früher auch zum Werfen; daher die sprichwörtliche Redensart: du wirfst das Beil so weit, daß du's nicht wieder holen kannst, d. h. du prahlst, lügst 12. — beischaffen: bei Seite schaffen, beisetzen, begraben 201. — berappen: mit Mörtel bewerfen 204. — betreten: zuweilen ---- ertappen, überfallen; daher das Partie, betreten = ver¬ legen, betroffen 144. — Bernsteindreher — Bernsteindrechsler 185. — Bettel, Hops u. Paulsie! deutsche? Leseb. I. l. 16