Joseph von Gicbendorff. <¡/3 1. Der frohe Wandersmann. 1. Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt, Dem will er seine Wunder fteifeu In Berg und Wald und Strom und Feld. 2. Die Trägen, die zu Hause liegen, Erquicket nicht das Morgenrot; Sie wissen nur von Kinderwiegen, Bon Sorgen, Last und Not um Brot. 3. Die Bächlein von den Bergen springen, Die Lerchen schwirren hoch vor Lust: Was sollt' ich nicht mit ihnen singen Aus voller Kehl' und frischer Brust? 4. Den lieben Gott laß ich nur walten; Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld Und Erd' und Himmel will erhalten, Hat auch mein' Sach' auf's best' bestellt! 2. Reiielied. 1. Durch Feld und Buchenhallen, Bald singend, bald fröhlich still, Recht lustig sei vor allen, Wer's Reisen wählen will! 2. Wenn's kanm im Osten glühte, Die Welt noch still lind weit, Da weht recht durchs Gemüte Die schöne Blütenzeit! 3. Die Lerch' als Morgenbote Sich in die Lüfte schwingt, Eine frische Reisenote Durch Wald und Herz erklingt. 4. O Lust, vom Berg zu schanen Weit über Wald und Strom, Hoch über sich den blauen Tiefklaren Himmelsdom! 5. Vom Berge Vöglein fliegen Und Wolken' so geschwind, Gedanken überfliegen Die Vögel und den Wind. 6. Die Wolken ziehn hernieder, Das Vöglein senkt sich gleich, Gedanken gehn und Lieder Fort bis ins Himmelreich.