von Geilingen. 2. Es hat sich ein neuer Orden Erhoben in unstet Art, Die Reiter sind geistlich geworden, Die leben streng und hart; Denn Tag und Nacht sie sinnen, Wie sie viel Guts gewinnen; Der Fromme kann nicht entrinnen, Er wird gar mannigfalt Durch sie bedrängt mit Gewalt. 3. Auf böse, schändliche Taten Mündet sich dieses Ordens Zunft; Verkaufen und verraten Und leben ohne Vernunft, Ist dieser Buben Wesen, Vor ihnen kann keiner genesen, Wie fromm er ist gewesen, Das achten sie gering, Ich wollte, daß man sie hing'. 4. Gefängnis und schwere Schatzung Mit Folter und Henkers Sitt' Ist dieses Ordens Satzung, Noch Ärg'res geschieht oft mit. Die Buben in dem Orden Sind Henkers Genossen worden, Daß sie die Frommen morden. Ihr Blut schreit auf um Rach', Die folgt dem Bösen nach. 5. Was soll man viel erzählen Von dieser Buben Tat? Berauben, brennen, stehlen, Das ist ihr täglich Brot. Deshalb soll man beizeiten Jetzt einen Strick bereiten, Daran man wird geleiten Die Buben insgemein Mit Freud' zum Rabenstein. 6. Vor Zeiten hatt' ein Frommer Frieden, Geleit und alle Gunst, Jetzt leidet er Angst und Kummer, Seine Unschuld ist umsonst; Wie sehr er's auch tut wagen, Sich Nahrung zu erjagen, Will's ihm doch nichts eintragen Sein Fleiß zu einer Frist, Wenn er auch redlich ist 7. Die Armen sollt' der Adel Beschützen nach der Pflicht, Sich selbst schuf, er den Tadel Und ist dadurch gericht'. Das wird Gott nicht ertragen Die bösen, schweren Plagen; Sie werden noch erschlagen Von dem gemeinen Bauersmann, Es fängt jetzt damit an. - Volkslied. 16. Epple von Geilingen. Es was ein frisch freier Reutersmann, Der Epple von Geilingen ist ers genannt. Er reit' zu Nürnberg aus und ein, Ist der von Nürnberg abgsagter Feind. 5 Er reit’ zu Nürnberg fürs Schmieds Haus: ,.Hör, lieber Schmied, tritt zu mir heraus!“ ,,Hör, lieber Schmied, nun laß dir sagen: Du sollst mir mei’m Roß vier Eisen aufschlagen! Beschlag mirs wohl und beschlag mir’s eben; °A. Bock, Lesebuch III. ^ 1U 2