66 dâ enkumpt nieman in, ern sî vor allen sünden alsô reine. Swer gerne zuo der kirchen gât und âne nît dâ inné stât, der mac wol frœlîchen leben, dem wirt ze jungest gegeben Der engel gemeine, wol in, da; er ie wart! ze himel ist da; leben also reine. Da wird niemand aufgetan, Er sei von allen Sünden denn gar reine. Wer gerne zu der Kirche geht Und da lautres Sinnes steht, Der mag wohl fröhlich leben. Ihm wird zuletzt gegeben Der Engel Gemeine. Wohl ihm, daß er geboren ward! Im Himmel ist das Leben schön und reine. c. Heinrich von Qfoföefie. FrühUngslust. In dem aberellen, so die bluomen springen, so louben die linden und gruonen die buochen, so haben ir willen die vögele singen, wan Bi minne vinden aldä si si suochen, an ir genoz: wan ir blltschaft ist gro;; der mich nie verdro;: wan si swigen al den winter stille. Zrühl. 62, 25. Do si an dem rtse die bluomen gesägen bî den blaten springen, do wären si rtche ir mancvalten wîse der si wllent pflägen : si huoben ir singen löte und vrœlîche, ni der unt ho. min muot stât alsô, da; ich wdl wesen frô. reht ist da; ich mîn gelücke prise. Heinrich von Beldeke klagt vielfach über die entartete Zeit, welche die echte Minne nicht mehr kenne und sich sogar an der Lästerung der Frauen erfreue. In früherer Zeit, meint er, sei das besser gewesen, denn Ebendas. 61, 18. 5 im rock, Lieder der Minnesinger, S. 82. Dö man der rehten minne pflac, dö pflac man ouch der Ören, nu mac man naht unde tac die dessen site lören. swer diz nu siht und jene; do sach, owö wa; der nu klagen mac ! tugende weint sich nu verkören. Als man der rechten Minne pflag, Da pstag man auch der Ehren: Nun sieht man leider Nacht und Tag Nur böse Sitte lehren. Wer jenes sah und dieses sieht, der klagt wohl, daß uns Leid geschieht: Die Zucht will sich verkehren. Mit edlem Stolze rühmt er deshalb in einem seiner Lieder die Stärke und Reinheit seiner Liebe, die noch unvergänglicher sei als die Liebe Tristans zu Isolden, obgleich er nicht, wie jener, einen Zaubertrank getrunken habe. d. Neinmar der Me. Nicht zu verwechseln mit dem später lebenden Minnesänger Reinmar von Zweier. Lebte längere Zeit zu Wien am Hofe des Herzogs Leopold VI. von Österreich, wo er mit Walther zusammen¬ traf. Einer der bedeutendsten Vertreter des Minnegesanges. Aus „Solcher Dinge gibt es viel". minnes. Zrübl. 169, 9. Simtoi, Lieder der Minnesinger, 5. 114. Mirst ein not vor allem mlnem leide, Mir ist ein Leid vor allem meinem Leide: doch durch disen winter niht. Nicht daß der Sommer hat ein Ziel.