119 war ein dreiköpfiger Riese und seine Herde ward von einem zweiköp¬ figen Hunde bewacht. Herkules erschlug beide mit seiner Keule. 11. Herkules brachte die goldenen Äpfel der Hesperiden und tötete den Drachen, welcher sie bewachte. Diese Ausgabe war höchst schwierig; denn Herkules wußte anfangs gar nicht, wo die Hespe- ridengärten lagen. Er erfuhr es endlich von dem Riesen Atlas, der am Nordwestende Afrikas den Himmel mit seinen Schultern trug. DieHesperiden waren Nymphen. Bei derVermählung des Zeus und der Hera hatten die Götter verschiedene Hochzeitsgeschenke dargebracht und die Göttin der Erde, Titäa, hatte aus der Erde einen Baum hervorwachsen lassen, der goldene Früchte trug. Die¬ sen Baum sollten jene Nymphen bewachen; aber sie ließen sich ver¬ leiten von den goldglänzenden Frischten des Wunderbaumes zu naschen. Da schickte Hera zur Wache einen furchtbaren Drachen. Der Riese Atlas holte die Äpfel; währenddessen mußte aber Her¬ kules das Himmelsgewölbe für ihn tragen. 12. Herkules vollführte zuletzt die allerschwerste Aufgabe: er holte den Höllenhund Kerberus aus der Unterwelt. Hades hatte nur unter der Bedingung in den Kampf gewilligt, daß der Held unbewaffnet das dreiköpfige Ungeheuer anzugreifen wage. Her¬ kules überwältigte den Höllenbund und brachte ihn lebendig zu Eurystheus; dieser befahl das Tier wieder fortzuschaffen. Herkules ließ den Kerberus los, der sogleich wieder in die Unterwelt versank. Nachdem Herkules diese zwölf Arbeiten vollbracht hatte, kehrte er nach Theben zurück, wo er sich später mit Dejanira vermählte. Als er mit seiner jungen Frau fortzog, kam er an einen reißenden Strom, an welchem der Centaur Nessus wohnte. Dieser erbot sich das Weib Dejanira aus den Rücken zu nehmen und mit ihr über den Fluß zu schwimmen, was ihm leicht wurde, da er unten ein Pferd mit vier Füßen, oben ein Mensch mit zwei Armen war. Die-' ser Vorschlag ward angenommen. Dejanira gelangte glücklich an das andere User; aber dort wollte sie der Centaur entführen. Herkules, der ihr Geschrei hörte, spannte schnell seinen Bogen und ichoß einen Pfeil über den Strom, der dem Ehrenräuber durch Brust und Rücken drang. Nessus sah seinen Tod voraus. Um sich zu rächen, überreichte er sein mit Blut getränktes Gewand der De¬ janira und sagte ihr dabei, wenn sie fürchte, daß ihr Mann sie ver¬ lassen werde, möge sie ihn das Kleid tragen lassen, dann werde er zu ihr zurückkehren. Die Gelegenheit dazu fand sich. Dejanira glaubte, daß Her¬ kules ihr nicht mehr gut sei. Da erinnerte sie sich des Gewandes von dem Centauren Nessus. Als eines Tages Herkules aus einem Vorgebirge der Insel Euböa dem Zeus ein Opfer- bringen wollte, übersandte ihm seine Gemahlin ein schön zubereitetes Opfergewand, dieses Kleid hatte sie die Wolle von dem Gewände des Nessus