293 aa) Das Schwert der Obrigkeit hält die Übeltäter in Schranken oder macht sie unschädlich unb ermöglicht die ruhige Entwicklung der Gesellschaft. db) Das Schwert des Staates sichert vor Gewalttat übelwollender Nachbarn. III. Es wird deshalb nur der Mißbrauch des Schwertes unattgenehme Gefühle in uns erivecken. Dagegen sichert der richtige Gebrauch desselben, was der Pflug erworben; es schützt Gesetz und Sitte, Freiheit und Vater- land. Daher sollen Pflug und Schwert vereint sein. Der eine erzeugt Fleiß und Rechtschaffenheit; das andere erweckt Mut und Kraft und Aufopferungs- fähigkeit. Wohl dem Volk, das beide zu führen weiß! 5. Wiege und Sarg. 2 Skizzen. (Nach Rudolph und Würkert.) I. 1. Wiege und Sarg sind Schlummerstätten, die an der Grenze des Lebens dem Menschen bereitet sind. 2. Beide sind enge Räume, in denen man unbewußt ruht. Ter Schlaf ist verschieden. Den Säugling umhüllt Dunkelheit, ihn erwartet das Licht der Erde; deit Toten umfängt die Dunkelheit des Grabes, seine Seele schwingt sich auf zum himmlischen Licht. 3. An beiden stehen Menschen, die die Liebe herbeiführt. Hier wie dort gibt es Tränen. Überall bewegen die Umstehenden besondere Gedanken und Gefühle. Vor ihren Augen erscheint die Vergangenheit in der Erinnerung und die Zukunft in Batigen und Hoffnung. t. Man kann die Wiege ein Grab nennen, aus dem ein köstlicher Same erwächst, der sich nach Gottes Willen entwickelt und entfaltet; das Grab kann umgekehrt als Wiege bezeichnet werden, in der der Tote friedlich schlummert uitd aus der er zu neuem Leben eingeht. II. Einleitung: Ruhestätten gibt es viele im menschlichen Leben. Wer kennt nicht die zwei wichtigsten! Tie eine steht an der Eingangsschwelle des Lebens; die andere bildet die letzte Schlummerstätte, die dem Menschen bereitet wird. Übergang: Wiege und Sarg erscheinen sehr verschieden, sind aber doch nahe verwandt. Ausführung: 1. Beide sind aus Holz vielleicht von einem Baum. 2. In beideit schläft der Mensch. Harmlos liegt der Säugling in der Wiege und weiß nichts von deit Sorgen des Lebens. Auch dem Toten sind Kummer und Sorge des Lebens ferit. Kind und Leichnam sind hilflos, werdeti deshalb von anderen Menschen ait ihre Ruhestätten gebracht. 3. An beiden wird gehofft uitd gebetet. Hoffnung hegen die an der Wiege stehenden Eltern und Verwandten, glättbig hoffen wir auch an dem Sarge. Die Sorge um die Zukunft führt zum Gebet.