211 3. Kam es her in mächt'gem Zuge, schwoll es an zu breiten Wogen, Hoch sich durch die Wipfel wälzend, kam die Sturmesflut gezogen. 4. Und nun sang und pfiff es graulich in den Kronen, in den Lüften, Und dazwischen knarrt' und dröhnt' es unten in den Wurzelgrüften. 5. Manchmal schwang die höchste Eiche gellend ihren Schaft alleine, 5 Donnernder erscholl nur immer drauf der Chor vom ganzen Haine! 6. Einer wilden Meeresbrandung hat das schöne Spiel geglichen; Alles Laub war weißlich schimmernd nach Nordosten hingestrichen. 7. Also streicht die alte Geige Pan, der Alte, laut und leise, Unterrichtend seine Wälder in der alten Weltenweise. 10 8. In den sieben Tönen schweift er unerschöpflich auf und nieder, In den sieben alten Tönen, die umfassen alle Lieder. 9. Und es lauschen still die jungen Dichter und die jungen Finken, Kauernd in den dunklen Büschen sie die Melodiken trinken. 2. 15 1. Aber auch den Föhrenwald Laß ich mir nicht schelten, Wenn mein Jauchzen widerhallt In dem sonnerhellten! . 2. Heiter ist's und aufgeräumt Und das Wehn der Föhren, Wenn die Luft in ihnen träumt, Angenehm zu hören! 3. Schlanken Riesenkindern gleich Stehn sie da im Bunde, Jedes erbt ein kleines Reich Auf dem grünen Grunde. 4. Aber oben eng verwebt, Eine Bürgerkrone Die Genossenschaft erhebt Stolz zum Sonnenthrone. 5. Schmach und Gram umfängt sie nie, Nimmer Lebensreue; Schnell und mutig wachsen sie In des Himmels Bläue. 6. Wenn ein Stamm im Sturme bricht, Halten ihn die Brüder; Und er sinkt zur Erde nicht, 20 Schwebend hängt er nieder. 7. Lieg' ich so im Farrenkraut, Schwindet jede Grille, Und es wird das Herz mir laut In der Föhrenstille. 25 8. Weihrauchwolken ein und aus Durch die Räume wallen — Bin ich in ein Gotteshaus Etwan eingefallen? 9. Doch der Unsichtbare läßt' 30 Lächelnd es geschehen, Wenn mein wildes Kirchenfest Hier ich will begehen! 150. Aas Ahrenfeld. Julius Hammer. 35 ^ 1. Es regt auf dem reifenden Korngefild Sich kaum ein Lüftchen leis und mild; Wie fromme Beter still beglückt Im Gotteshause stehn gebückt, So scheinen, von ihrem Segen trunken, Die Ähren im Gebet versunken. 14*