58 4. So — nun stell dich in die Ecke — Horch! den Kopf zu mir gerichtet — Pfötchen geben! — So! — noch einmal! Sonst gibt's Schläge! — Willst du nicht? 5. Andre Hund' in deinem Alter können dienen, Schildwach stehn, können tanzen, apportieren, auf Befehl ins Wasfer gehn. 6. Was? Du knurrst? Du willst nicht lernen? Seht mir doch den faulen Wicht! Wer nichts lernt, verdienet Strafe, kennst du diese Regel nicht?" — 7. Horch! — Wer kommt?-Es ist der Vater, streng ruft er dem Knaben zu: „Wer nichts lernt, verdienet Strafe! Sprich! und was verdienest du?" 58. Die Kienen imd die Wespen. Von Egon Hugo Strassburger und Theodor Etzel. Das fröhliche Tierbuch. München o. I. S. 5. Die fleißigen Bienen eines Imkers flogen den ganzen Sommer über alltäglich auf die Wiese hinaus, um aus den Blüten Honig einzusammeln und ihn in ihre Körbe und Kasten zu tragen. Die wilden Wespen, die am Wiesenrain in der Erde ihr Nest hatten, riefen den arbeitsamen Bienen oft höhnische Worte zu und versuchten, sie gegen den Menschen aufzuhetzen. „Ihr seid elende Sklaven,“ sagten sie. „Ihr tragt den lieben langen Tag ohne Rast und Ruh Honig ins Bienenhaus hinein, und wenn eure Waben gefüllt sind, dann nimmt sie euch der Mensch fort, und ihr plagt euch ge¬ duldig von neuem, anstatt den Räuber mit euern Stacheln zu strafen.“ Die Bienen ließen sich durch solche Reden nicht betören und antworteten: „Mag der Mensch zieh immerhin unsere Arbeit zu¬ nutze machen. Er bietet uns dafür auch ein sicheres Obdach, und für unsere junge Brut und unsern Winterbedarf läßt er uns stets doch genug Honig übrig!“ Die Wespen aber hetzten weiter: „Ihr bedürft des Schutzes der Menschen nicht! Wenn ihr nur wollt, dann könnt ihr frei sein wie wir und dürft euern Honig für euch selbst behalten. Aber ihr seid zu feige, euch wider den Menschen aufzulehnen und in die Freiheit zu ziehen!“