18 Mann, der dienstfertig den andern Sack zu tragen schien. Der erschrockene Dieb tat einen Schrei, lieb den Sack fallen und sprang, was er konnte. Der schwarze Mann ließ den Sack auch fallen und sprang ebenso schnell neben Martin her bis an das Ende der Gartenmauer, wo der Mann verschwand. 2. Martin erzählte am näüchsten Morgen überall von dem gräßlichen Gespenste; nur dab er gestohlen habe, verschwieg er. Allein der Amtmann lieb Martin noch am nämlichen Tage kommen und sagte zu ihm: „Du hast heute nacht in dem Schlobgarten Obst gestoblen. Die Säcke, auf denen deines Vaters Namen steht, haben dich verraten. Ich werde dich des- halb in den Turm sperren lassen. Das schwarze Gespenst aber, das du zu sehen glaubtest, war weiter nichts als dein Schatten, den du, da um zwölf Ubhr der Mond aufging, an der neu— geweibten Gartenmauer erblicktest.“ 3. Wer Unrecht tut, ist nie obhne FPurcht; den Übeltũter erschreckt ein rauschendes Blatt, und er läuft vor seinem pigenen Schatten davon. 10 15 20 25 Bewabr ein unbefleckt Gewissen, So wirst du niemals zittörn müssen. C(hristoph Sechmid. 2. Der weiße Hirsch. 1. Es gingen drei Jäger wohl auf die Birsch, Sie wollten erjagen den weißen Hirsch. 2. Sie legten sich unter den Tannenbaum; Da hatten die drei einen seltsamen Traum. Der erste. z. „Mir hat geträumt, ich klopf auf den Busch; Da rauschte der Hirsch heraus, husch, husch!“ Der zweite. „Und als er sprang mit der Hunde Geklaff, Da brannt ich ihn auf das Fell, piff, paff!“ Der dritte. „Und als ich den Hirsch an der Erde sah, Da stieß ich lustig ins Horn, trara!“