99 „Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, Meine Frau die Jlsebill Will nicht so, wie ich wohl will." Da kam der Butt angeschwommen und sagte: „Na, was will sie denn?" 5 „Ach," sagte der Mann, „ich hab dich doch gefangen gehabt, nun sagt meine Frau, ich hätte mir doch was wünschen sollen. Sie mag nicht mehr im Essigkrug wohnen, sie will gern eine Hütte." „Geh nur hin," sagte der Butt, „sie hat sie schon." Da ging der Mann hin, und seine Frau saß nicht mehr im Essig- 10 krug; es stand aber eine kleine Hütte da, und seine Frau saß vor der Thür auf einer Bank. Da nahm seine Frau ihn bei der Hand und sagte zu ihm: „Komm nur herein, sieh, nun ist das doch viel besser." Da gingen sie hinein, und in der Hütte war ein kleiner Vorplatz und eine kleine hübsche Stube und Kammer, wo ihr Bett stand, und Küche und 15 Speisekammer, alles aufs beste mit Gerätschaften versehen und alles aufs schönste aufgestellt, Zinnzeug und Messing, was nur hineingehört. Und hinten war auch ein kleiner Hof mit Hühnern und Enten und ein kleiner Garten mit Gemüse und Obst. „Sieh," sagte die Frau, „ist das nicht nett?" „Ja," sagte der Mann, „so svlls bleiben, nun wollen wir recht 20 vergnügt leben." „Das wollen wir uns bedenken," sagte die Frau. Damit aßen sie etwas und gingen zu Bett. So gings nun wohl acht oder vierzehn Tage, da sagte die Frau: „Hör, Mann, die Hütte ist auch gar zu eng, und der Hof und der Garten sind so klein: der Butt hätt uns wohl auch ein größer Haus 25 schenken können. Ich möchte gern in einem großen steinernen Schloß wohnen: geh hin zum Butt, er soll uns ein Schloß schenken." „Ach, Frau," sagte der Mann, „die Hütte ist ja gut genug, was wollen wir in einem Schloß wohnen." „I was," sagte die Frau, „geh du nur hin, der Butt kann das immer thun." „Nein, Frau," sagte der Mann, „der 30 Butt hat uns erst die Hütte gegeben, ich mag nun nicht schon wieder kommen, den Butt möcht es verdrießen." „Geh doch," sagte die Frau, „er kann es recht gut, und er thut es gern; geh du nur hin." Dem Mann war sein Herz so schwer, und er wollte nicht; er sagte zu sich selbst: „Das ist nicht recht." Er ging aber doch hin. 35 Als er an die See kam, war das Wasser ganz violett und dunkel¬ blau und grau und dick und garnicht mehr so grün und gelb, doch wars noch still. Da blieb er stehn und sagte: „Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, Meme Frau die Jlsebill Will nicht so, wie ich wohl will." 40