107 2. Da hat aber der Osterhase gesagt: „Aber nein! Ich gehe auch zu armen Leuten. Da hab' ich wahrscheinlich nicht gewußt, wo ihr wohnt. Oder ihr habt nicht ordentlich gesucht.“ Da hat der kleine Junge gesagt: „0 ja, ich habe immer ganz ordentlich gesucht, aber ich habe gar keine Ostereier gefunden.“ Da hat der Osterhase gesagt: „Das ist aber schade! Ich kann nicht da¬ für. Früher habe ich ein großes Buch gehabt, und da hab’ ich alle Menschen aufgeschrieben gehabt. Und da hat jeder Ostereier erhalten. Aber vor ein paar Jahren hab’ ich das Buch verloren, und nun bekomm’ ich’s nicht mehr zusammen. Deswegen kann ich nicht allen Menschen Ostereier bringen. Aber ich will euch was sagen: Ich will mir aufschreiben, wo ihr wohnt, und dann bekommt ihr auch Ostereier. Wißt ihr vielleicht noch jemand, der keine Eier erhalten hat? Das müßt ihr mir dann sagen.“ Aber die Kinder haben so viel Namen genannt, daß der Osterhase es nicht hat behalten können. Da hat er die Kinder mit in sein Haus ge¬ nommen, und da hat er es sich aufgeschrieben. Und von da ab haben die Kinder immer ihre Ostereier bekommen. Aber alle Men¬ schen hat sich der Hase nicht aufschreiben können. Darum kann er zu manchen nicht kommen. Berthoid Otto. 156. Besserung. 1. Fünf Wochen war Emil schon im Krankenhause, und nun geht es zur Besserung, vor fünf Wochen hatte er sich zu Bett legen müssen; denn er hatte sich in dem scharfen Ostwinde beim Zchlittenfahren erkältet. Der Brzt hatte ge¬ meint, es könne wohl eine Lungenentzündung werden. Kls dann die Mutter auch krank wurde, da war eines Tages der Krankenwagen gekommen und hatte ihn abgeholt und nach dem Krankenhause gebracht. Lange Zeit hatte er im Bette liegen müssen; aber jetzt geht es mit ihm zur Besse¬ rung, und er kann schon den ganzen Tag aufbleiben. 2. Jetzt ist auch der kalte, rauhe Winter vorbei, und der Frühling ist da. Das kann er an den Primeln im Glase sehen, welche ihm die gute Schwester 5lnna, die ihn pflegt und ihm so schöne Geschichten erzählt, aus dem Krankenhaus¬ garten gebracht hat.