Troja. Odysseus. 273 Schlangen aus dem Meere aufgestiegen, wanden sich um Laokoon und seine beiden Söhne und bissen alle drei tot. Da sagten die Trojaner, das sei eine Rache der Götter für das Mißtrauen, das Laokoon gehabt hätte, und das Pferd wurde nun unter lautem Jubel an Stricken zur Stadt gezogen. Weil das Tor zu niedrig war, wurde ein Teil der Stadtmauer eingerissen. Am Abend wurden große Jubelfeste in Troja gefeiert wegen des Abzugs der Feinde, und dann sanken alle sorgenlos in tiefen Schlaf. Da kletterten die bewaffneten Männer aus dem hölzernen Pferd heraus, zeigten ihren Freunden, die unter¬ dessen zurückgekommen waren, den Weg durch die nieder¬ gerissene Stelle der Stadtmauer, und es begann in den Straßen, Trojas eine wilde Schlacht. Was nicht fiel unter der Schärfe des Schwertes, das wurde gefangen nach Griechenland geschleppt, zuletzt ging ganz Troja in Flam¬ men auf; die Kostbarkeiten, die in der Stadt waren, wur¬ den von den Griechen erbeutet und mitgenommen. Aber nicht alle Griechen kamen in die Heimat zurück, einige erst nach langer Irrfahrt, und manche, die glücklich zurück¬ kamen, fanden daheim Unheil und Elend. 198. Odysseus. 1. Wie die Götter beschlossen, daß Odysseus heimkehren sollte. Alle Götter waren im Olymp versammelt, im Palaste des Zeus, des Götterkönigs, nur der Meergott Poseidon nicht. Der war zu einem Opferschmaus in ein fernes Land gefahren, weit über dem Meer. Athena freute sich, daß Poseidon nicht da war, denn nun konnte sie doch ihren Vater Zeus bitten, er möge Hermes als Boten zur Nymphe Kalypso senden mit dem Befehl, sie müsse den Odysseus endlich in seine Heimat entlassen. Poseidon zürnte näm¬ lich dem Odysseus, weil er den Polyphem geblendet hatte, Hessel und Ufer. Lesebuchs. M. 18