152 Winter. Der Quer' nach ist gebaut die Tür. Es führt nicht Weg und Steg zu ihr. Vier Fenster hat es offen stehen, Doch kann man nicht durch alle schau'n, Zwei sind mit Lüden nur versehen. Der Erker hat zwei Fensterlein, Doch scheint die Sonne nicht hinein. Fehlt's aber oben unterm Dach, Das ist die allerschlimmste Sach'. 5. Man heißt mich Armen schmal und enge Mir graben selbst die Gruft; Man fordert, daß ich grabend zwänge Mich selber in die Kluft. Und sträub' ich mich hineinzudringen, O weh mir armem Tropf! Da wird ein Stärkerer mich zwingen Mit Schlägen auf den Kopf. 6. Ich habe vier gesunde Beine Und einen Kopf, und doch erscheine Ich kugelrund, greifst du mich an, Und deine Hand ist übel dran. 7. Das erste, blendend weiß und rein, Herab vom Himmel fiel; Das zweite, rund und bunt und klein, Ist euer Lieblingsspiel. Mein Ganzes nennt der Gärten Zier, Die Blüte eines Baumes dir. 8. Der Müller schlügt's, Das Wasser trägt's, Die Flamme zehrt's, Dem Froste wehrt's, Der Krämer wiegt's, Das Mäuschen riecht's. 9. Jst's drückend schwül, So bleib' ich kühl, Verbring' die Zeit In Einsamkeit. Gibt's Schnee und Eis, So bin ich heiß, Mich sucht geschwind Mann, Weib und Kind. 10. Kennt ihr auch die welt¬ bekannten Federleichten Musikanten, Die im weiten grünen Saal Musizieren allzumal? Haben Flöten nicht und Geigen, Tanzen auf den grünen Zweigen, Lesen alles frisch vom Blatt, Wie's ihr Herr geschrieben hat. Emsig wetzen sie den Schnabel, Kriegen doch nichts auf die Gabel, Trinken weder Bier noch Wein, Können dennoch lustig sein. Nach Georg Scherer. 11. Was hab' ich für ein Bübchen Im Sinn? Es hat ein rundes Grübchen Im Kinn, Dazu ein rotes Bäckchen Wie Glut, Es steht sein grünes Jäckchen Ihm gut. Die Kläppchen und die Läppchen Sind fein, Doch ist ihm fast sein Käppchen Zu klein. Es hat sich oft geschwungen Im Wind, Ist hin- und hergesprungen Geschwind. Da fiel's vom Steckengüulchen Ins Gras, Dort fand's nach einem Weilchen Die Bas' Und tät's ins Kämmerlein tragen. Dort liegt's — Wer kann den Namen sagen? Der kriegt's. Friedrich Gült. 12. Es kommt der Vogel Federlos Aus hoher Luft gezogen