2 42 240 ab, alle schadhaften Teile aber ganz fort. Nun setzt man sie reihen— weise in Löcher, die Pfahlwurzel senkrecht, die Seitenwurzeln aber mehr wagerecht, streut mit den Händen feine Erde darüber und drückt sie fest. Bei dem Einsetzen achtet man darauf, daß jedes Bäumchen wieder so tief in die Erde kommt, wie es früher ge— standen hat. In dem nun folgenden Sommer schneidet man die Zweige ab, welche unten am Stamme herausschießen, zum Herbste aber auch die meisten von den oberen, läßt aber den Stamm stehen. Den Boden reinigt man vom Unkraute durch sanftes Hacken und Jäten, wobei man sich hütet, die Wurzeln der Bäumchen zu verletzen. 3. Von der Veredlung der jungen Bäumchen. Wenn die Bäumchen ein oder zwei Jahre in den Baumschule gestanden haben und etwas höher und dicker geworden sind, nimmt man die Veredlung mit ihnen vor. Wir wollen hier von den vielen Arten der Veredlung nur die vorzüglichsten kennen lernen, und diese lassen sich zurückführen auf das Kopulieren, Okulieren und Pfropfen. Das Veredeln junger Stämmchen kann man auch in der Stube vornehmen und sie darauf in den Garten pflanzen. a) Vom Kopulieren. Das Kopulieren ist eine leichte Art der Veredlung; es kann bei allen Obstsorten vorgenommen werden und gibt gesunde Bäume, da sie keine große Verwundung erleiden. Wächst ein Reis nicht, so kann man das Stämmchen noch in dem— selben Jahre okulieren. Das Kopulieren nimmt man im Frühjahre bor, in der Zeit, wenn der Saft in die Bäume tritt, etwa im April. Das Stämmchen ist hierzu schon geeignet, wenn es die Dicke eines Federkiels erreicht hat. Man schneidet das Stämmchen da, wo es veredelt werden soll, mit einem fein geschliffenen, scharfen Messer schräg von unten nach oben ab, so daß der Schnitt 2 bis 3 em lang ist. Das Edelreis, welches dieselbe Stärke haben muß, schneidet man ebenso von unten nach oben. Beide Schnitte müssen eine ebene Fläche bilden und ganz genau aufeinander passen, so daß Rinde auf Rinde zu liegen kommt. Bevor das Reis aufgelegt wird, muß es bis auf 3 oder 4 Augen oben abgeschnitten und dieser Schnitt mit Baumwachs verklebt wer— den, damit ihm Luft und Wärme nicht schaden. Nachdem man Edel⸗ reis und Wildling gehörig aufeinander gepaßt hat, drückt man ersteres mit der linken Hand gehörig an den Wildling an, bebindet beide mit einem feinen Bändchen ein paarmal und bewickelt dann beide an der beschnittenen Stelle mit einem Leinen- oder Bastbande, das man mit Baumwachs bestrichen hat, und bindet das Band zu. Man hüte sich, hierbei das Edelreis zu verschieben. Hierauf bindet man das Stämm— chen an einen Pfahl, damit es nicht abgebrochen werde. Die Reiser, die man zum Kopulieren wählt, sollen gesund sein und von einen gesunden, fruchtbaren Baume genommen werden; haben sie einen röllichen oder schwarzen Kern oder schwärzliche Rinde,