MMMT GMGM GMGMGMMT 313 GMGMMWMMGMGMMMMT Landfeldzügen standen indessen bisher mancherlei Hemmnisse ent¬ gegen; man mußte zur Absendung und zum Empfang von Nach¬ richten entweder einen hohen Mast, einen Fesselballon oder einen Drachen mit sich führen, und diese hatten außer ihrer umständ¬ lichen Handhabung auch noch den Nachteil, daß sie geeignet waren, 4em Feinde die Lage der Nachrichtenstelle zu verraten. Trotz man¬ cherlei Verbesserungen, die besonders von der Deutschen Gesellschaft für drahtlose Telegraphie ausgingen, wollte es doch nicht gelingen, die genannten Übelstände ganz zu beseitigen, bis der amerikanische Major Squire nach vielen Versuchen feststellte, daß man sich bei Nachrichten Vermittlung auf kürzere Strecken sehr gut hoher, lebender Bäume zum Absenden und Auffangen von Funksprüchen bedienen kann. Die Krone dient als Fang- oder Sendedraht, der Stamm als Leitung; man schlägt unten in ihn einen Nagel ein, hängt das Telephon oder den Funkengeber daran, und die Stelle ist fertig. Den erforderlichen elektrischen Strom liefert eine kleine Maschine, die in einem Motorzweirad eingebaut ist und von dessen Motor getrieben wird; für größere Stellen bedient man sich zum Antrieb des Motors oder eines besonderen Kraftwagens, der Dynamomaschine und Benzinmotor zusammen trägt. Derartige ein¬ fache Feldstellen können in ganz kurzer Zeit, etwa in 10—15 Minuten hergerichtet, und ebenso rasch wieder abgebrochen und weiter¬ geführt werden; gerade hierdurch dürften sie im Ernstfälle von unschätzbarem Werte sein. Auch im Eisenbahnwesen wird die drahtlose Telegraphie ohne Zweifel über kurz oder lang allgemeine Verwendung finden, einerseits um Unglücksfälle zu verhüten, anderseits Reisenden in Zügen, die weite Landstriche durchfahren, ohne anzuhalten, die Möglichkeit zu geben, Nachrichten zu empfangen oder abzusenden. Auf der Militärbahn Berlin-Zossen haben fast zwei Jahre hindurch Versuche stattgefunden zur Verbindung fahrender Züge mit den Stellen. Man stattete den Zug mit einem Zeichengeber und Empfänger aus und richtete gleiche Anlagen auf verschiedenen Stellen der Strecke ein; als Sendedrähte wurden Drähte benutzt, die wagerecht zwischen den Telegraphenstangen ausgespannt und mit den Stellen verbunden waren, während der Sende- und Empfangsdraht des Zuges dem Dache eines Wagens entlang lief. Der Zug konnte jeden Augenblick mit irgendeiner Stelle in Ver¬ bindung treten, bei erdachten Unfällen Rettung und Ärzte fordern, konnte seinerseits gewarnt werden; kurz, man hatte ihn jederzeit vollständig in der Hand. Unglücksfälle, wie sie wiederholt vor¬ gekommen sind, könnten dadurch vermieden oder in ihren Wirkungen abgeschwächt werden. In den Dienst der Reisenden hat eine amerikanische Bahn die Funkentelegraphie gestellt. Die Chicago- und Alton-Eisen¬ bahn hat ihre Schnellzüge zwischen Chicago und St. Louis mit Geräten zur Aufnahme von Funkentelegrammen während der