MWIMGMGrTMSMrTGWGM 340 GMGMNMMW BMMVGMGM Ken, Mutlosigkeit und Verzweiflung griffen Platz, die Kräfte ver¬ sagten, zumal die Ernährung ganz ungenügend war. Der Hunger und nicht Feigheit war es. der ganze Trupps waffenlos zum Feinde hinüber trieb, um sich gefangen nehmen zu lassen, was noch wider¬ stand leistete vom Fußvolk, lag in Lrdlöchern zusammengekrümmt wie die Katzen. In längeren oder kürzeren Sprüngen arbeiten sich die Deutschen heran, ermattet und staubbedeckt, aber aufrecht gehalten durch die winkende Siegeshoffnung. Unerhörte Gewaltmärsche hatten sie hinter sich, oder sie hatten tagelang in den Schützengräben schweres Geschützfeuer aushalten müssen, hatten in letzter Zeit fast nur noch von Zwieback und Wasser gelebt, waren mit förmlichen Staubkrusten überzogen, halb verschmachtet vor Hitze, und doch brachen sie jetzt mit heiserem Hurra und mit wilder Kraft überall zum entscheidenden Sturmangriff vor. Die entmutigten Russen nahmen diesen fast nirgends mehr an, sondern warfen die Waffen weg und streckten die Hände hoch. Endlos lange Züge stumpfsinnig dreinblickender Gefangener wurden vom Schlachtfelde weggetrieben. 3u einem letzten Gegenstoß setzte der Feind seinen Ersatz bei Reidenburg ein, aber das unwider¬ stehliche deutsche Artilleriefeuer fegte sie einfach hinweg. Für die von drei Seiten umklammerte und unablässig mit einem rasenden Feuer überschüttete Hauptmasse des russischen Heeres blieb nur schleunigster Rückzug nach Südosten übrig, um nicht völlig ein¬ geschlossen zu werden. Gerade dahin hatte General v. hindenburg den Feind haben wollen- denn hier lagen die ausgedehnten Sümpfe, hier mußte in kürzester Frist und bei lebhaftem Nachdrängen der Rück¬ zug zu wilder, regelloser Flucht, die Niederlage zum vernichtenden Zusammenbruche werden. Und so geschah es. Die Schlacht von Tannen¬ berg wurde zum russischen Sedan, wie gründlich man vorgearbeitet hatte, um den Russen beim Rückzug gehörig einzuheizen, erhellt daraus, daß in gewissen waldteilen die Stämme mit Petroleum begossen waren und deshalb unter dem Granatfeuer sofort in Flammen standen, wo aber die entsetzten Russen aus diesen brennenden Wäldern auf den schmalen wegen dicht gedrängt hervorstürzten, da standen auch schon Maschinengewehre bereit und mähten alles nieder. Ganze Regimenter ergaben sich unter diesen furchtbaren Eindrücken ohne Gegenwehr. Sämtliche Geschütze der stolzen Armee gingen verloren, da es ganz unmöglich war, sie fliehend über die Sümpfe hinwegzubringen. Rur wer die Moorsümpfe jener Gegend kennt, wird sich einen richtigen Regriff davon machen können, welch entsetzlicher Wirrwarr, welch tolles Durcheinander hier beim Zurückfluten und vermengen der ge¬ schlagenen russischen Korps entstanden sein muß. Dabei hämmerte die deutsche Artillerie noch fortwährend unbarmherzig in die Flüch¬ tigen hinein, die wie ein aufgestörter Ameisenhaufen durcheinander¬ wimmelten: 480 Feldgeschütze und 92 000 Gefangene wurden nach und nach eingebracht! Leides Zahlen, die für die offene Feldschlacht unerhört nnd unerreicht dastehen und die ganze Schwere der russischen Niederlage klarer als alles andere erkennen lassen. Dabei wurde dieser