254 uns eurer allezusammen an ohne Ansehen der Person. In unsern Bugen ist das arnie Unkraut ebenso schön wie das reiche, vornehme Uorn." Nun kam der Bauer aufs Feld hinaus, um sich seinen Uoggen an¬ zusehen, und als er des Unkrautes ansichtig wurde, das auf dem Felde stand, da kratzte er sich ärgerlich hinterm Ghr und fing an zu schimpfen. „Vas ist dieser elende Vicht, der wind, gewesen," sagte er zu seinen Jungen, die neben ihm standen, die Hände in den Taschen ihrer neuen Hosen. Da kam aber der wind daher und wehte allen dreien die Mütze vom Napfe und rollte sie den Weg entlang, weit hinaus. Der Bauer und seine beiden Jungen liefen hinter ihnen drein. Der wind war aber schneller. Schließlich rollte er die Mützen in den Dorfteich hinein, und der Bauer und seine Jungen hatten lange zu tun, bis es ihnen gelang, ihre Mützen wieder aus dem Teiche heraus¬ zufischen. Karl Lwnld. 154. Mohn und Mistel. Den Grt, da die alten Germanen ihre Götter wohnen glaubten, nannten sie Bsgard. Dort herrschte auch Frau holda an der Seite Vodans, des Schlachtenlenkers, und freute sich ihres Böhnes Baldur,' der war schön wie die Bonne. Die Götter aber hatten eine Weissagung erhalten, nach welcher beim Tode Baldurs das Götterreich untergehen sollte. In Bngst um das Leben ihres geliebten Böhnes zog die sorgende holda hinab zur Erde, um mit allen pflanzen Zwiespruch zu halten und sich von ihnen geloben zu lassen, daß keine jemals den sonnigen Baldur verletzen wolle. Zie ging zur Esche, von deren holz die sausenden Speere als Waffen für Schlacht und Jagd genommen wurden. Die Eschen schwuren, nie solle ein Lschenspeer Baldur verwunden. Sie ging zur Buche, daraus man die weittragenden Bogen fertigte. Die Buche schwur. Das Bohr am Bee, aus dem Ale Pfeile geschnitten wurden, legte den Eid ab, Baldurs zu schonen. Blle Pflanzen, die jemals der segnende Tau Frau holdas genetzt hatte, willigten in den Wunsch der holdseligen Göttin. Nur der Mistel vergaß sie den Bchwur abzunehmen. Freudvoll erstattete Frau holda Bericht in Bsgard, und die Götter erprobten eines Tages die Unverwundbarkeit des leuchtenden Wodan¬ sohnes. Der Bpeer sauste an ihm vorbei,' der Pfeil flog in die siebenfarbige Himmelsbrücke, den Negenbogen. Unter den Göttern aber befand sich auch der einäugige, falsche Loki, der dem Baldur seine strahlende Schönheit neidete. Bls alte Frau ver-