den Sternen mitunter fester ist als diese selbst. Die Ziegelsteine werden durch die Einwirkung von Licht und Wärme mürbe, guter Mörtel wird dagegen fester. Beide Vorgänge machen uns aber deutlich darauf auf¬ merksam, daß selbst in der scheinbar toten Mauer allerlei Kräfte un¬ unterbrochen tätig sind. Manche Kalksteinwände lassen das anschlagende Negenrvaffer leicht durchdringen und werden dadurch sehr unangenehm. Andere Kalksteine und Lehmarten enthalten außerdem noch andere Stoffe, begierig Feuchtigkeit aus der Luft und dem Boden an sich ziehen und Salze bilden. Dergleichen Wände werden bald mürbe; sie erhalten uußen einen weißen Anflug, der aus kleinen Salzkrystallen besteht. Ob¬ schon dies nicht jedesmal Salpeter ist (meist ist es schwefelsaures Natron, manchmal salpetersaurer Kalk), so bezeichnet man doch gewöhnlich solche Mauern als vom Salpeter befallen und sucht zum Schutz dagegen sogenannten hydraulischen Mörtel oder Zement anzuwenden. Letzteren stellt man aus Ton und Kreide her. Wird solcher Mörtel mit Wasser angerührt, so verhärtet er bald, bekommt eine besondere Festig¬ keit und läßt nachher kein Wasser mehr eindringen. Soll der Mörtel auch Holzwerk bedecken, so wird er zuvor mit Rohrstücken benagelt; in den Putz selbst werden auch wohl Kälberhaare eingemengt, um ihm größere Haltbarkeit zu verleihen. Je mehr Feuchtigkeit eine Wand enthält, je jünger sie also ist, oder je leichter sie von außen her Wasser durchläßt, desto ungesunder wird das Zimmer. Am gefährlichsten werden solche Mauern in Schlaf¬ zimmern. Das Wohnen in solchen Gemächern erzeugt in kürzerer oder längerer Zeit Gichtübel, und nicht selten ist es, daß ein Gichtleiden¬ der durchaus nicht die Ursache auffinden kann, durch die er sich seine Krankheit zugezogen hat, während sie ihren Sitz in den Wänden der Wohnstube oder des Schlafgemachs hat. Es ist also nicht nur für den Maurer sondern für jedermann, der ein gesundes Heim bewohnen möchte, von größter Wichtigkeit, einen prüfenden Blick auf die vier Wände zu werfen, in denen er wohnt. Nach Hermann Wagner. 58. Abfälle in Haus und Werkstatt. Was der Staub im Zimmer, das sind die Abfälle im Hause und in der Werkstatt. Wenn nicht ununterbrochen für ihre Beseitigung Sorge getragen wird, so zerstören sie die Behaglichkeit, Reinlichkeit und Ordnung der Wohnung und die Gesundheit der Bewohner. Täg¬ lich fallen aus Küche und Werkstatt eine Menge nutzloser Stoffe ab, täglich werden die im Gebrauch befindlichen Gegenstände im Hause: Kleider, Schuhe und Gerätschaften, die etwas abgenutzt sind, als ausgedient beseitigt oder als zerbrochen weggeworfen. Je dichter die Wohnungen bei einander liegen, je größer und volkreicher also die Städte sind, desto wichtiger ist es, nicht bloß der Bequemlichkeit und Annehmlichkeit sondern auch der Gesund¬