115. Die beiden größten Reedereien Deutschlands. 367 besaßen. Zum Vergleiche sei gleich hier erwähnt, daß das im Jahre vom Stapel gelassene neue Schiff „Imperator“ 50000 Brutto⸗ Registertons groß ist, also 13mal so viel Raumgehalt besitzt, wie jene ganze Flottille zusammen! Inm Jahre 1854 wurde mit dem Bau von Dampfschiffen be⸗ nn Aber erst am 31. März 1866 lief der erste Dampfer der Gesellschaft, die „Borussia“, von der Elbe aus. Die Zeit der schwersten Krisen waren die Jahre 1860 bis 1875, da einerseits die Einnahmen häufig recht gering waren und anderer— lits, um die immer schärfer werdende Konkurrenz zu bestehen, die Flotte und das Aktienkapital ständig vermehrt werden mußten. Es kam dahin, daß eine außerordentliche Hauptversammlung im Jahre 1877 beschließen mußte, das Aktienkapital von 22 auf 15 Millionen Mark herabzusehen und so dem Unternehmen die erforderliche Sicherheit wieder zu verschaffen. Nach manchen schweren Jahren stellte sich endlich mit dem im Jahre 1886 erfolgten Eintritt des Direktors Ballin in die Gesellschaft die bis heute andauernde Periode eines fast ununter— brochenen Äufschwungs, während der das Unternehmen in unermüd— lichem Vorwärtsschreiten auf der Bahn äußeren und inneren Aus— baues bis zu der Höhe seiner heutigen wirtschaftlichen Bedeutung und weltweiten Geltung emporstieg. Gegenwärtig besitzt die Gesellschaft ein Aktienkapital von 150 Millionen Mark und eine Flotte von etwa 180 Ozeandampfern, dar— unter die drei Vierschrauben⸗Turbinendampfer der Imperatorklasse bon je 50000 Brutto-Registertons, die beiden Riesenschiffe „Kaiserin Auguͤste Viktoria“ mit rund 26000 und Amerika mit rund 22500 Tons, ferner die eleganten Doppelschraubendampfer „Cleveland“, incinnati“, „Blücher“ und „Moltke“, die beiden vielgenannten Touristenschiffe „Victoria Luise“ und „Meteor“, die geräumigen Post— dampfer der Präsidentenklasse, der „P-Klasse, der Königklasse usw. die Ozeandampferflotte der Hamburg-Amerika Linie ist bedeuten— der als die gesamte Ozeandampferflotte von Spanien, Japan, Ruß— land, Holland Osterreich oder Schweden. Eine ungefähre Vorstel— lung von der gewaltigen Größe des Schiffsparkes dieser einen deutschen Schiffahrtsgesellschaft erhält man, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Ozeandampfer der Hamburg-Amerika Linie ohne Abstand hinter— einander gelegt eine Kaistrecke von 21/, deutschen Meilen einnehmen würden, daß also ein Fußgänger ungefähr 31/3 Stunden bedürfte, um die an diesem Riesenkai aufgefahrene Flotte abzuschreiten. Außer den 180 Ozeandampfern verfügt die Gesellschaft noch über eine Hilfsflotte don 225 Flußdampfern, Schleppern, Leichterschiffen, Barkassen u. s. w., lo daß die Gesamtflotte aus 405 Schiffen mit einem Raumgehalt von