Die Arbeit am Boden. 24 3 c. Besteht aber der Untergrund aus einem rohen, unfruehbt- baren Boden, so mub die Vertiefung der Ackerkrume mit Vor— sicht geschehen, und, wenn sie eine bedeutende sein soll, im Ver- laufe längerer Jahre ausgeführt werden. Wird nämlieh von einem solchen rohen Untergrunde zu viel auf einmal mit der Ackerkrume gemisoht, so hat das Linfluß auf die Ernährung der Pflanzen und auf die Ernten. Die fallen sehlechter aus. Pürchtet man durch das Heraufbringen toten Bodens die Krume zu verschlechtern, so kKann man auceh zunächst die Vertiefung des Ackers dadurch vorbereiten, dabh man durch einen Untergrundshaken die Sohle auflockert. Erst, wenn durch Frost, Luft ete. der robe Boden genügend sich zersetzt hat, beginnt man ihn mit dem Mutterboden zu mischen. In jedem Palle aber ist es notwendig, diess Grundstücke be- deutend stärker zu düngen, als dies sonst geschehen würde. Diese unbedingt nötige, stärkere Düngung kann zwar mit Mist allein, oder besser mit Mist und Pferceh, oder mit Mist und guter Jauche zugleich gegeben werden. Damit man aber den übrigen Grundstücken nichts an Dünger abzuziehen braucht, wird es sieh in den meisten Fällen empfehblen, Beidünger zu kaufen, wie Chile- salpeter, DThomasschlacke oder Superphosphat, Lainit, und auch an Kalk mub man denken. Vielleicht schũttelst du, lieber Andres, zu meinem Rat immer noch mit dem Kopfe und machst mir den Vinwurf: „Das mag alles wahr sein, was du sagst. Aber dazu ist mehr NMist nötig, als ieh habe.“ Linesteils hast du ja recht; eine seichte Acker- krume, die gut durchdüngt ist, liefert nämlich in der Tat höhere Ernteerträge als eine tiefere, die schlecht durchdüngt ist. Aber bedenke, guter Freund, dab die vertiefte Ackerkrume alsbald aueh böhere Lrnteerträge an Futter und Stroh, also auch an Dung- stoffen, liefert als die frühere seichte. Die vertiefte Scholle besorgt sich also selbst den Dung. Da aber die Vertiefung der Acker- krume eine dauernde Bodenverbesserung, eine Melioration, ist, so ist die Geldausgabe eine gute RKapitalanlage, die sich gut ver- zinst. Wergl. S. 249.) d. Die Fragen, wann und wie oft gepflügt werden soll, lassen sich nur ganz allgemein beantworten. Die Stoppeln sind immer gleich nach der Ernte zu stürzen, namentlich auf schwerem Boden. Vill man vor Winter den Acker noch einmal pflügen, so bringt man die Stoppeln flach unter und pflügt dann im Herbst noch einmal tief. Das hat dann den groben Vorteil, dab nach dem ersten seichten Pflügen die Unkrautsämereien zum RKeimen angeregt werden und auswachsen und dann von der tiefen Furche vollends abgetõtet werden. Werden die Pelder stets gleich tief gestürzt, so Kommen die Unkrautsamen auch tief in den Boden, können hier nieht keimen, und die nächste Tieffurche fördert sie Jieder unversehrt zu Tage. So sorgt der Landwirt selbst für Verunkrautung der Acker. Das Tiefpflügen vor Winter ist das 16*