Über Schweinezucht. 425 Die Außenwände werden zweckmäßig massiv gebaut mit Luftschächten im Innern. Diese hohlen Räume in der Wand halten nicht nur die Feuchtig— keit von außen ab, sie gewähren auch, da die Luft in ihnen ein schlechter Wärmeleiter ist, Schutz gegen die Kälte im Winter, wie gegen die Hitze im Sommer. Die Stalldecke muß dicht und fest, und der Fußboden gegen Versickerung von Jauche völlig sicher sein; wenn irgend möglich, pflastert man ihn mit harten Klinkersteinen und gießt die Fugen mit Zementbrei aus. Die Abflußrinnen für Jauche legt man flach und offen an, damit sie sich gut und bequem reinigen lassen. Wo sie die Außenwand durch— brechen, setzt man Gitter ein; auf diese Weise wird den Ratten der Weg versperrt, und das Eindringen sonstigen Ungeziefers verhindert. Ratten sind bekanntlich nicht nur lästig durch Verzehren des Futters, durch An— fressen kleiner Ferkel usw.; sie schleppen auch häufig Krankheiten in den Stall. Zum Unterbringen der Tiere werden Buchten eingerichtet, die gewöhnlich durch Holzwände getrennt sind, und zwar so, daß man bequem über sie hinweg sehen kann. In jeder Bucht ist zweckmäßig der hintere Teil des Bodens höher als der vordere. Dann dient der höhere als Schlafplatz. Jede Bucht hat am Gange eine Tür und daneben den Futtertrog mit verstellbarer Klappe. Für ausreichendes Licht müssen Fenster sorgen, die eiserne Rahmen haben und sich leicht öffnen und schließen lassen. Zugluft darf aber nicht im Stalle herrschen. Reicht die Ventilation durch die Fenster allein nicht aus, so müssen noch besondere Luftklappen angelegt werden. Licht und Luft dürfen, besonders in Zucht— ställen, auf keinen Fall fehlen. Wer mehrere Sauen liegen hat, tut gut, zwischen zwei Saubuchten eine Bucht für die Ferkel frei zu lassen. Zu dem Zweck bringt man in der Zwischenwand eine durch einen Schieber verschließbare Offnung an, durch welche die Ferkel ein- und auslaufen können. Auf diese Weise kann man die Ferkel bequem extra füttern. Der ganze innere Stallraum wird alljährlich gehörig gesäubert und neu geweißt. Wer nach diesen Regeln sich richtet, wird gesundes Vieh im Stalle haben, das von Krankheiten unbelästigt bleibt. d. Daß die Muttersau, wenn sie die Jungen zur Welt gebracht hat, sorgfältig zu pflegen und mit nahrhaftem Futter zu versorgen ist, braucht kaum besonders erwähnt zu werden. Die kleinen Ferkel sind in der ersten Zeit ganz auf die Muttermilch angewiesen. Bald macht sich aber bei ihnen das Bedürfnis nach fester Nahrung geltend. Dann reicht man ihnen in ihrer Sonderbucht ungeschrotene Gerste, an der sie sich die Zähne schnell durchbeißen. Je mehr sie an Alter zunehmen, um so lebendiger und munterer werden sie; sie tummeln sich umher und beißen und jagen sich nach Herzenslust. Dann ist es Zeit, sich der Schwächlinge unter ihnen besonders anzunehmen, damit diese von den kräftigen Kameraden nicht ganz zurückgedrängt werden. Nach mehreren Wochen gibt man den Ferkeln als Nebenfutter gedämpfte Kartoffeln mit Gersten- oder Hafer— schrot. Strenge und zu kräftige, auch blähende Futtermittel muß man aber vermeiden. Mit 8 Wochen sind die stärkeren unter ihnen zum Entwöhnen alt genug, die schwächeren läßt man am besten noch einige Wochen länger saugen. Das Entwöhnen muß allmählich geschehen, indem man die Ferkel immer längere Zeit von der Mutter fernhält. Man gibt